Wölfe - Unkontrollierte Population stoppen?

Der Antrag der FDP-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf vorzulegen, in dem der Wolf als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aufgenommen wird.

Durch die Ablehnung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne wurde der Antrag abgelehnt. Die FDP- und die AfD-Fraktion stimmten dem Antrag zu, wobei sich auf Seiten der AfD zwei Abgeordnete anders als die Fraktionsmehrheit entschieden.

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Dafür gestimmt
149
Dagegen gestimmt
490
Enthalten
2
Nicht beteiligt
68
Abstimmungsverhalten von insgesamt 709 Abgeordneten.
NameFraktion Aufsteigend sortieren WahlkreisStimmverhalten
Portrait von Wolfgang HellmichWolfgang HellmichSPD146 - Soest Dagegen gestimmt
Portrait von Bärbel KoflerBärbel KoflerSPD225 - Traunstein Dagegen gestimmt
Elvan Korkmaz-EmreElvan Korkmaz-EmreSPD131 - Gütersloh I Dagegen gestimmt
Portrait von Frank JungeFrank JungeSPD13 - Ludwigslust-Parchim II - Nordwestmecklenburg II - Landkreis Rostock I Dagegen gestimmt
Portrait von Wiebke EsdarWiebke EsdarSPD132 - Bielefeld - Gütersloh II Nicht beteiligt
Ralf KapschackRalf KapschackSPD139 - Ennepe-Ruhr-Kreis II Dagegen gestimmt
Portrait von Fritz FelgentreuFritz FelgentreuSPD82 - Berlin-Neukölln Dagegen gestimmt
Portrait von Ulrich FreeseUlrich FreeseSPD64 - Cottbus - Spree-Neiße Dagegen gestimmt
Portrait von Florian PostFlorian PostSPD217 - München-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Andrea NahlesAndrea NahlesSPD198 - Ahrweiler Dagegen gestimmt
Portrait von Ursula SchulteUrsula SchulteSPD126 - Borken II Dagegen gestimmt
Portrait Dietmar NietanDietmar NietanSPD90 - Düren Dagegen gestimmt
Foto zeigt den Politiker Andreas RimkusAndreas RimkusSPD107 - Düsseldorf II Dagegen gestimmt
Portrait von Niels AnnenNiels AnnenSPD20 - Hamburg-Eimsbüttel Dagegen gestimmt
Portrait von Katrin BuddeKatrin BuddeSPD74 - Mansfeld Dagegen gestimmt
Portrait von Michael RothMichael RothSPD169 - Werra-Meißner - Hersfeld-Rotenburg Nicht beteiligt
Portrait von Ulrike BahrUlrike BahrSPD252 - Augsburg-Stadt Dagegen gestimmt
Profilfoto Mahmut ÖzdemirMahmut ÖzdemirSPD116 - Duisburg II Dagegen gestimmt
Portrait von Matthias BartkeMatthias BartkeSPD19 - Hamburg-Altona Dagegen gestimmt
Portrait von Rainer SpieringRainer SpieringSPD38 - Osnabrück-Land Dagegen gestimmt
Portrait von Marianne SchiederMarianne SchiederSPD234 - Schwandorf Dagegen gestimmt
Portrait von Hubertus HeilHubertus HeilSPD45 - Gifhorn - Peine Dagegen gestimmt
Bundestagsabgeordnete für Berlin-MitteEva HöglSPD75 - Berlin-Mitte Dagegen gestimmt
Portrait von Claudia TausendClaudia TausendSPD218 - München-Ost Dagegen gestimmt
Timon GremmelsTimon GremmelsSPD168 - Kassel Dagegen gestimmt

Laut FDP-Fraktion sei in den vergangenen Jahren die Anzahl der gesichteten Wölfe stark gestiegen. Die Rückkehr dieser Tiere sei ein großer Erfolg des Natur- und Artenschutzes, dennoch stelle das Zusammenleben von Mensch und Wolf eine große Herausforderung dar. Die diesbezüglichen Sorgen in der Bevölkerung seien ernst zu nehmen: Die Zahl der gerissenen Nutztiere durch Wölfe sei von über 700 im Jahr 2015 auf mehr als 1000 im Jahr 2016 gestiegen.

Erforderlich für die Sicherheit der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Erhaltung einer gesunden Wolfs-Population, sei ein bundesweit abgestimmtes Wolfsmanagement zwischen Bund und Ländern.

Aus diesem Grund fordert die FDP-Fraktion die Bundesregierung in ihrem Antrag auf, einen Gesetzentwurf zu verfassen, in dem der Wolf als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aufgenommen wird und durch den zusätzliche finanzielle Mittel für die Schadensprävention und für Wolfsgeschädigte bereitgestellt werden können. Auf EU-Ebene soll der Wolf außerdem in die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie aufgenommen werden, damit er in die Verordnung über die Jagdzeiten aufgenommen werden kann.

Durch die Ablehnung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne wurde der Antrag abgelehnt. Die FDP- und die AfD-Fraktion stimmten dem Antrag zu, wobei sich auf Seiten der AfD zwei Abgeordnete, Joana Cotar und Norbert Kleinwächter, anders als die Fraktionsmehrheit entschieden.

In der Debatte verdeutlicht Karlheinz Busen (FDP), dass die FDP den Wolf nicht abschaffen wollen, sondern versuche, die Population zu regulieren, "genau wie in jeder anderen Tierart". Außerdem weist er darauf hin, dass die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht auch wörtlich im Positionspapier der CDU aus November 2018 stehe.

Dr. Kirsten Tackmann (Die Linke) beanstandet, dass die Emotionen, die beim Thema Wolf aufkeimen, bei Themen wie Kinderarmut, "perversem Reichtum" und bei Rassismus fehlen würden. Außerdem entgegnet sie ihren Vorrednern, dass in der rumänischen Stadt Brasov 40.000 Menschen mit 40 Braunbären in der Nachbarschaft friedlich zusammen leben würden.

 

Weiterführende Links:


"Anmerkung der Redaktion: Aus der offiziellen Aufzeichnung des Bundestags geht hervor, dass im Zusammenhang mit dem FDP-Fraktions-Antrag eine klare Mehrheit mit Ja gestimmt hat. Formal ist dies korrekt: Denn die Abgeordneten haben in der Plenarsitzung nicht über den Originalantrag der FDP-Fraktion abgestimmt, sondern über eine Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Da CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne im Ausschuss eine Mehrheit haben, lautete ihre Empfehlung an das Plenum, den Antrag abzulehnen. Deswegen bedeutet eine Ja-Stimme auf der Parlamentsseite, dass die Beschlussempfehlung angenommen wurde und nicht der Antrag selbst. Da so aber fälschlicherweise der Eindruck entstehen könnte, CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne hätten für den Fraktions-Antrag gestimmt und antragstellende Fraktion dagegen, haben wir uns für eine klarere Darstellung entschieden und den Originalentwurf der FDP-Fraktion zur Grundlage genommen. Das bedeutet: Eine "Ja"-Stimme auf dieser Seite ist ein "Ja" zum FDP-Fraktions-Antrag."