Wölfe - Unkontrollierte Population stoppen?

Der Antrag der FDP-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf vorzulegen, in dem der Wolf als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aufgenommen wird.

Durch die Ablehnung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne wurde der Antrag abgelehnt. Die FDP- und die AfD-Fraktion stimmten dem Antrag zu, wobei sich auf Seiten der AfD zwei Abgeordnete anders als die Fraktionsmehrheit entschieden.

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Dafür gestimmt
149
Dagegen gestimmt
490
Enthalten
2
Nicht beteiligt
68
Abstimmungsverhalten von insgesamt 709 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren WahlkreisStimmverhalten
Portrait von Siegbert DroeseSiegbert DroeseAfD153 - Leipzig II Dafür gestimmt
Portrait von Roman ReuschRoman ReuschAfD Dafür gestimmt
Portrait von Bruno HollnagelBruno HollnagelAfD10 - Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd Dafür gestimmt
Portrait von Jörn KönigJörn KönigAfD41 - Stadt Hannover I Dafür gestimmt
Portrait von Jürgen BraunJürgen BraunAfD264 - Waiblingen Dafür gestimmt
Portrait von Rainer KraftRainer KraftAfD253 - Augsburg-Land Dafür gestimmt
Portrait von Marc JongenMarc JongenAfD266 - Neckar-Zaber Nicht beteiligt
Portrait von Joana CotarJoana CotarAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Jens KestnerJens KestnerAfD52 - Goslar - Northeim - Osterode Dafür gestimmt
Portrait von Lothar MaierLothar MaierAfD259 - Stuttgart II Nicht beteiligt
Portrait von Heiko WildbergHeiko WildbergAfD211 - Südpfalz Dafür gestimmt
Portrait von Martin SichertMartin SichertAfD244 - Nürnberg-Nord Dafür gestimmt
Portrait von Verena HartmannVerena HartmannAfD Dafür gestimmt
Portrait von Anton FriesenAnton FriesenAfD Nicht beteiligt
Portrait von Kay GottschalkKay GottschalkAfD111 - Viersen Nicht beteiligt
Uwe SchulzUwe SchulzAfD173 - Gießen Dafür gestimmt
Portrait von Michaela NollMichaela NollCDU/CSU104 - Mettmann I Dagegen gestimmt
Portrait von Emmi ZeulnerEmmi ZeulnerCDU/CSU240 - Kulmbach Dagegen gestimmt
Erich Irlstorfer mit der Kuppel des Deutschen Bundestages im HintergrundErich IrlstorferCDU/CSU214 - Freising Dagegen gestimmt
Portrait von Silvia BreherSilvia BreherCDU/CSU32 - Cloppenburg - Vechta Dagegen gestimmt
Portrait von Andreas JungAndreas JungCDU/CSU287 - Konstanz Dagegen gestimmt
Portrait von Michael KufferMichael KufferCDU/CSU219 - München-Süd Dagegen gestimmt
Portrait von Christian von StettenChristian von StettenCDU/CSU268 - Schwäbisch Hall - Hohenlohe Dagegen gestimmt
Portrait von Marlene MortlerMarlene MortlerCDU/CSU246 - Roth Dagegen gestimmt
Portrait von Norbert BarthleNorbert BarthleCDU/CSU269 - Backnang - Schwäbisch Gmünd Dagegen gestimmt

Laut FDP-Fraktion sei in den vergangenen Jahren die Anzahl der gesichteten Wölfe stark gestiegen. Die Rückkehr dieser Tiere sei ein großer Erfolg des Natur- und Artenschutzes, dennoch stelle das Zusammenleben von Mensch und Wolf eine große Herausforderung dar. Die diesbezüglichen Sorgen in der Bevölkerung seien ernst zu nehmen: Die Zahl der gerissenen Nutztiere durch Wölfe sei von über 700 im Jahr 2015 auf mehr als 1000 im Jahr 2016 gestiegen.

Erforderlich für die Sicherheit der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Erhaltung einer gesunden Wolfs-Population, sei ein bundesweit abgestimmtes Wolfsmanagement zwischen Bund und Ländern.

Aus diesem Grund fordert die FDP-Fraktion die Bundesregierung in ihrem Antrag auf, einen Gesetzentwurf zu verfassen, in dem der Wolf als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aufgenommen wird und durch den zusätzliche finanzielle Mittel für die Schadensprävention und für Wolfsgeschädigte bereitgestellt werden können. Auf EU-Ebene soll der Wolf außerdem in die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie aufgenommen werden, damit er in die Verordnung über die Jagdzeiten aufgenommen werden kann.

Durch die Ablehnung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne wurde der Antrag abgelehnt. Die FDP- und die AfD-Fraktion stimmten dem Antrag zu, wobei sich auf Seiten der AfD zwei Abgeordnete, Joana Cotar und Norbert Kleinwächter, anders als die Fraktionsmehrheit entschieden.

In der Debatte verdeutlicht Karlheinz Busen (FDP), dass die FDP den Wolf nicht abschaffen wollen, sondern versuche, die Population zu regulieren, "genau wie in jeder anderen Tierart". Außerdem weist er darauf hin, dass die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht auch wörtlich im Positionspapier der CDU aus November 2018 stehe.

Dr. Kirsten Tackmann (Die Linke) beanstandet, dass die Emotionen, die beim Thema Wolf aufkeimen, bei Themen wie Kinderarmut, "perversem Reichtum" und bei Rassismus fehlen würden. Außerdem entgegnet sie ihren Vorrednern, dass in der rumänischen Stadt Brasov 40.000 Menschen mit 40 Braunbären in der Nachbarschaft friedlich zusammen leben würden.

 

Weiterführende Links:


"Anmerkung der Redaktion: Aus der offiziellen Aufzeichnung des Bundestags geht hervor, dass im Zusammenhang mit dem FDP-Fraktions-Antrag eine klare Mehrheit mit Ja gestimmt hat. Formal ist dies korrekt: Denn die Abgeordneten haben in der Plenarsitzung nicht über den Originalantrag der FDP-Fraktion abgestimmt, sondern über eine Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Da CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne im Ausschuss eine Mehrheit haben, lautete ihre Empfehlung an das Plenum, den Antrag abzulehnen. Deswegen bedeutet eine Ja-Stimme auf der Parlamentsseite, dass die Beschlussempfehlung angenommen wurde und nicht der Antrag selbst. Da so aber fälschlicherweise der Eindruck entstehen könnte, CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne hätten für den Fraktions-Antrag gestimmt und antragstellende Fraktion dagegen, haben wir uns für eine klarere Darstellung entschieden und den Originalentwurf der FDP-Fraktion zur Grundlage genommen. Das bedeutet: Eine "Ja"-Stimme auf dieser Seite ist ein "Ja" zum FDP-Fraktions-Antrag."