Fortsetzung der Ausbildungsunterstützung im Irak (2017)

Der Bundestag hat die Fortsetzung der Ausbildungsunterstützung im Irak beschlossen. Die Linke stimmte als einzige Fraktion geschlossen gegen den Antrag.

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Dafür gestimmt
444
Dagegen gestimmt
67
Enthalten
46
Nicht beteiligt
73
Abstimmungsverhalten von insgesamt 630 Abgeordneten.
NameFraktion Aufsteigend sortieren WahlkreisStimmverhalten
Portrait von Gabi WeberGabi WeberSPD205 - Montabaur Dafür gestimmt
Portrait von Metin HakverdiMetin HakverdiSPD23 - Hamburg-Bergedorf - Harburg Dafür gestimmt
Portrait von Gabriele Lösekrug-MöllerGabriele Lösekrug-MöllerSPD46 - Hameln-Pyrmont - Holzminden Nicht beteiligt
Portrait von Florian PronoldFlorian PronoldSPD230 - Rottal-Inn Nicht beteiligt
Portrait von Christian PetryChristian PetrySPD298 - St. Wendel Dafür gestimmt
Portrait von Elke FernerElke FernerSPD296 - Saarbrücken Dafür gestimmt
Portrait von Dagmar ZieglerDagmar ZieglerSPD56 - Prignitz - Ostprignitz-Ruppin - Havelland I Dafür gestimmt
Portrait von Axel SchäferAxel SchäferSPD140 - Bochum I Nicht beteiligt
Portrait von Matthias BartkeMatthias BartkeSPD19 - Hamburg-Altona Dafür gestimmt
Portrait von Dagmar FreitagDagmar FreitagSPD150 - Märkischer Kreis II Dafür gestimmt
Portrait von Rüdiger VeitRüdiger VeitSPD173 - Gießen Dagegen gestimmt
Kerstin TackKerstin TackSPD41 - Stadt Hannover I Dafür gestimmt
Portrait von Sigmar GabrielSigmar GabrielSPD49 - Salzgitter - Wolfenbüttel Dafür gestimmt
Portrait von Ulrich HampelUlrich HampelSPD127 - Coesfeld - Steinfurt II Dafür gestimmt
Portrait von Thomas JurkThomas JurkSPD157 - Görlitz Dafür gestimmt
Portrait von Heidtrud HennHeidtrud HennSPD Nicht beteiligt
Kerstin Griese MdBKerstin GrieseSPD105 - Mettmann II Dafür gestimmt
Portrait von Bettina MüllerBettina MüllerSPD175 - Main-Kinzig - Wetterau II - Schotten Dafür gestimmt
Portrait von Uli GrötschUli GrötschSPD235 - Weiden Dafür gestimmt
Der Herner Gysenberg, ein wichtiger Erholungsort für jung und alt in unserer Stadt, nicht nur in der PandemieMichelle MünteferingSPD141 - Herne - Bochum II Dafür gestimmt
Portrait von Hans Joachim SchabedothHans Joachim SchabedothSPD176 - Hochtaunus Dafür gestimmt
Portrait von Thomas OppermannThomas OppermannSPD53 - Göttingen Dafür gestimmt
Portrait von Helga Kühn-MengelHelga Kühn-MengelSPD92 - Euskirchen - Rhein-Erft-Kreis II Dafür gestimmt
Portrait von Markus PaschkeMarkus PaschkeSPD25 - Unterems Dafür gestimmt
Portrait von Sarah RyglewskiSarah RyglewskiSPD Dafür gestimmt
Symbolfoto Militärhubschrauber

Die bestehende Anzahl von 150 eingesetzten Soldatinnen und Soldaten wird beibehalten. Der Einsatz erfolgt auf der Grundlage der Resolutionen 2170, 2249 und 2249 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, sowie der Bitte irakischen Regierung an die VN, sie im Kampf gegen die Terrororganisation IS zu unterstützen.

Der Regierungsantrag wurde mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen bei Ablehnung der Linken und Enthaltung der Grünen angenommen. In den Reihen der SPD-Fraktion sowie bei den Grünen gab es vereinzelte Nein-Stimmen, von den Grünen-Abgeordneten stimmten einige auch für den Antrag.

Die Bundesregierung verweist in ihrem Antrag auf die bisherigen Erfolge des Einsatzes in der Bekämpfung des IS in der Region Kurdistan-Irak. Die Fortsetzung der Unterstützung durch deutsche Streitkräfte sei demnach sinnvoll, da der IS auch nach deutlicher Schwächung weiterhin eine große Bedrohung für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit darstelle. Die jüngsten Terroranschläge hätten die Wichtigkeit der fortwährenden Anstrengungen hervorgehoben.

Zu den Aufgaben gehören:

  • Durchführung von militärischen Ausbildungslehrgängen für die Sicherheitskräfte der Regierung in der Region Kurdistan-Irak, sowie die irakischen Streitkräfte im Nordirak
  • Koordinierung von militärischer Ausbildung in Rotation mit internationalen Partnern
  • Verbindung, Beratung und Unterstützung gegenüber der verschiedenen Regierungen und Streitkräften, sowie in Hauptquartieren der multinationalen Partner im Rahmen der internationalen Allianz gegen den IS
  • beratende Unterstützung internationaler Partner in Ausbildungszentren


Seit Beginn der multinationalen Ausbildung im Februar 2015 habe die Bundeswehr gemeinsam mit internationalen Partnern bereits über 12.000 Sicherheitskräfte im Nordirak ausgebildet, so die Bundesregierung. Außerdem seien seit 2014 Waffen, Munition und Ausrüstung im Wert von über 90 Mio. Euro an die Peschmerga, also die Milizen der kurdischen Regionalregierung im Nordirak, und die irakische Regierung geliefert worden. Die irakische Regierung habe allerdings ausschließlich nichtletale Ausrüstung erhalten, so der Antrag. Der Einsatz sei eingebettet in ein vielfältiges Netz aus Unterstützung in der gesamten Region, um Sicherheit und Stabilität schaffen zu können.

Die Linke hielt dem entgegen, es sei verantwortungslos, die Peschmerga zu unterstützen, da diese nachweislich ethnisch motivierte Gewalttaten ausübten. Es sei nicht auszuschließen, dass die deutsche Ausrüstung nicht nur zum Kampf gegen den IS, sondern auch gegen Gegner im Inneren verwendet werde. Die Förderung der Peschmerga diene in keiner Weise der Stabilität oder dem Frieden im Nordirak, sie erleichtere lediglich den andauernden Machtkampf zwischen kurdischen, schiitischen und sunnitischen Eliten. Verantwortlich zu handeln bedeute in diesem Fall, den Einsatz umgehend zu beenden.

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