Abschuss von Wölfen erleichtern

Der Bundestag hat einen Gesetzesentwurf der Regierungsfraktionen angenommen, der das Abschießen von Wölfen erleichtert. Die Lockerung des artenschutzrechtlichen Zugriffsverbotes (Bundesnaturschutzgesetz § 44 und § 45) wird begründet mit der "Abwendung ernster land-, forst-, fischerei- oder wasserwirtschaftlicher oder sonstiger ernster Schäden".

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Dafür gestimmt
361
Dagegen gestimmt
275
Enthalten
0
Nicht beteiligt
73
Abstimmungsverhalten von insgesamt 709 Abgeordneten.
Name Aufsteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Sebastian MünzenmaierSebastian MünzenmaierAfD205 - Mainz Dagegen gestimmt
Portrait von Volker MünzVolker MünzAfD263 - Göppingen Dagegen gestimmt
Der Herner Gysenberg, ein wichtiger Erholungsort für jung und alt in unserer Stadt, nicht nur in der PandemieMichelle MünteferingSPD141 - Herne - Bochum II Dafür gestimmt
Portrait von Frank Müller-RosentrittFrank Müller-RosentrittFDP162 - Chemnitz Dagegen gestimmt
Portrait von Beate Müller-GemmekeBeate Müller-GemmekeDIE GRÜNEN289 - Reutlingen Dagegen gestimmt
Roman Müller-BöhmRoman Müller-BöhmFDP117 - Oberhausen - Wesel III Nicht beteiligt
Portrait von Alexander MüllerAlexander MüllerFDP178 - Rheingau-Taunus - Limburg Dagegen gestimmt
Portrait von Norbert MüllerNorbert MüllerDIE LINKE61 - Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming II Dagegen gestimmt
Portrait von Axel MüllerAxel MüllerCDU/CSU294 - Ravensburg Dafür gestimmt
Portrait von Sepp MüllerSepp MüllerCDU/CSU70 - Dessau - Wittenberg Dafür gestimmt
Portrait von Bettina MüllerBettina MüllerSPD175 - Main-Kinzig - Wetterau II - Schotten Dafür gestimmt
Portrait von Stefan MüllerStefan MüllerCDU/CSU242 - Erlangen Dafür gestimmt
Portrait von Carsten MüllerCarsten MüllerCDU/CSU50 - Braunschweig Dafür gestimmt
Portrait von Claudia MüllerClaudia MüllerDIE GRÜNEN15 - Vorpommern-Rügen - Vorpommern-Greifswald I Dagegen gestimmt
Portrait von Detlef MüllerDetlef MüllerSPD162 - Chemnitz Dafür gestimmt
Portrait von Gerd MüllerGerd MüllerCDU/CSU256 - Oberallgäu Nicht beteiligt
Hans-Jörg MüllerHansjörg MüllerAfD225 - Traunstein Dagegen gestimmt
Portrait von Andreas MrosekAndreas MrosekAfD70 - Dessau - Wittenberg Dagegen gestimmt
Portrait von Niema MovassatNiema MovassatDIE LINKE117 - Oberhausen - Wesel III Nicht beteiligt
Portrait von Elisabeth MotschmannElisabeth MotschmannCDU/CSU54 - Bremen I Dafür gestimmt
Portrait von Karsten MöringKarsten MöringCDU/CSU93 - Köln I Dafür gestimmt
Portrait von Dietrich MonstadtDietrich MonstadtCDU/CSU12 - Schwerin - Ludwigslust-Parchim I - Nordwestmecklenburg I Dafür gestimmt
Portrait von Siemtje MöllerSiemtje MöllerSPD26 - Friesland - Wilhelmshaven - Wittmund Dafür gestimmt
Portrait von Claudia MollClaudia MollSPD88 - Aachen II Dafür gestimmt
Portrait von Falko MohrsFalko MohrsSPD51 - Helmstedt - Wolfsburg Dafür gestimmt

Mit dem von den Regierungsfraktionen eingebrachten Gesetzesentwurf soll das Bundesnaturschutz dahingehend geändert werden, dass es neue Regelungen hinsichtlich des Wolfes beinhaltet. So wird der Paragraph 45 um einen Unterpunkt erweitert, welcher den "Umgang mit dem Wolf" gesetzlich regelt. Anlass sei, dass es inzwischen wieder viele Wölfe in Deutschland gebe: Als Erfolg des Artenschutzes sei dies zwar zu begrüßen, jedoch gehe von mehr Wölfen auch eine erhöhte Gefahr für die Weidetierhaltung aus.

Mit der Gesetzesänderung soll Rechtssicherheit für den Abschuss von Wölfen hergestellt werden. Mit den Abschüssen sollen Schäden an Herden von Nutztieren vermieden werden. So werde es mit der Änderung möglich, einzelne Wölfe eines Rudels abzuschießen, wenn Nutztiere getötet oder verletzt wurden, auch wenn man nicht genau weiß, welcher Wolf den Schaden zugefügt hat. Das darf solange fortgeführt werden, bis die Nutztiere nicht mehr angegriffen werden. Außerdem sollen sogenannte "Wolfshybriden" (Hybriden zwischen Wolf und Hund) von zuständigen Behörden gefangen genommen werden dürfen. Zudem werde das Füttern und Anlocken der Tiere mit Futter verboten. Damit sollen eine Gewöhnung an und der Verlust der Scheu vor den Menschen vermieden werden.

Der Antrag wurde durch die Stimmen der Regierungsfraktionen angenommen. Die Oppositionsparteien sowie Sandra Bubendorfer-Licht von der CDU stimmten gegen den Antrag.

 

FDP-Antrag "Wolfsmanagement"


Eine weitere Abstimmung fand über einen "Entwurf eines Gesetzes zum Wolfsmanagement" statt, der von der FDP-Fraktion eingebracht wurde. Dieser sieht die steigende Wolfspopulation (jährlich circa 25 bis 30 Prozent) als größere Gefahr und fordert den Wolf und seinen möglichen Abschuss als jagbare Tierart im Bundesjagdgesetz aufzunehmen. Eine Folge wäre, dass die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes aufgehoben wären, der Abschuss wäre noch deutlicher erleichtert als im Antrag der Regierungsfraktionen, da Abschüsse nun nicht mehr vorher von einer Behörde geprüft werden müssten. FDP- und AfD-Fraktion stimmten dem Antrag zu, die Regierungsfraktionen, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE dagegen. Damit wurde der Antrag abgelehnt. (Hier zu den Abstimmungsergebnissen auf der Website des Bundestages.)