Wölfe - Unkontrollierte Population stoppen?

Der Antrag der FDP-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf vorzulegen, in dem der Wolf als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aufgenommen wird.

Durch die Ablehnung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne wurde der Antrag abgelehnt. Die FDP- und die AfD-Fraktion stimmten dem Antrag zu, wobei sich auf Seiten der AfD zwei Abgeordnete anders als die Fraktionsmehrheit entschieden.

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Dafür gestimmt
149
Dagegen gestimmt
490
Enthalten
2
Nicht beteiligt
68
Abstimmungsverhalten von insgesamt 709 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren WahlkreisStimmverhalten
Portrait von Andreas BleckAndreas BleckAfD197 - Neuwied Enthalten
Portrait von Jörg SchneiderJörg SchneiderAfD123 - Gelsenkirchen Dafür gestimmt
Portrait von Ulrich OehmeUlrich OehmeAfD163 - Chemnitzer Umland - Erzgebirgskreis II Nicht beteiligt
Portrait von Gerold OttenGerold OttenAfD221 - München-Land Nicht beteiligt
Portrait von Marcus BühlMarcus BühlAfD Dafür gestimmt
Portrait von Thomas SeitzThomas SeitzAfD283 - Emmendingen - Lahr Dafür gestimmt
Portrait von Jens KestnerJens KestnerAfD52 - Goslar - Northeim - Osterode Dafür gestimmt
Portrait von Udo HemmelgarnUdo HemmelgarnAfD131 - Gütersloh I Dafür gestimmt
Portrait von Albrecht GlaserAlbrecht GlaserAfD170 - Schwalm-Eder Dafür gestimmt
Portrait von Lars HerrmannLars HerrmannAfD154 - Leipzig-Land Nicht beteiligt
Portrait von Bruno HollnagelBruno HollnagelAfD10 - Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd Dafür gestimmt
Portrait von Jörn KönigJörn KönigAfD41 - Stadt Hannover I Dafür gestimmt
Foto von Wolfgang WiehleWolfgang WiehleAfD219 - München-Süd Dafür gestimmt
Portrait von Rainer KraftRainer KraftAfD253 - Augsburg-Land Dafür gestimmt
Portrait von Uwe WittUwe WittAfD Nicht beteiligt
Portrait von Marc JongenMarc JongenAfD266 - Neckar-Zaber Nicht beteiligt
Peter FelserPeter FelserAfD256 - Oberallgäu Dafür gestimmt
Portrait von Markus FrohnmaierMarkus FrohnmaierAfD260 - Böblingen Nicht beteiligt
Portrait von Jens MaierJens MaierAfD159 - Dresden I Dafür gestimmt
Portrait von Martin Erwin RennerMartin Erwin RennerAfD104 - Mettmann I Dafür gestimmt
Portrait von Stephan BrandnerStephan BrandnerAfD193 - Erfurt - Weimar - Weimarer Land II Dafür gestimmt
Portrait von René SpringerRené SpringerAfD61 - Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming II Dafür gestimmt
Portrait von Alice WeidelAlice WeidelAfD293 - Bodensee Dafür gestimmt
Portrait von Leif-Erik HolmLeif-Erik HolmAfD15 - Vorpommern-Rügen - Vorpommern-Greifswald I Dafür gestimmt
Dr. Michael Espendiller, MdBMichael EspendillerAfD128 - Steinfurt III Dafür gestimmt

Laut FDP-Fraktion sei in den vergangenen Jahren die Anzahl der gesichteten Wölfe stark gestiegen. Die Rückkehr dieser Tiere sei ein großer Erfolg des Natur- und Artenschutzes, dennoch stelle das Zusammenleben von Mensch und Wolf eine große Herausforderung dar. Die diesbezüglichen Sorgen in der Bevölkerung seien ernst zu nehmen: Die Zahl der gerissenen Nutztiere durch Wölfe sei von über 700 im Jahr 2015 auf mehr als 1000 im Jahr 2016 gestiegen.

Erforderlich für die Sicherheit der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Erhaltung einer gesunden Wolfs-Population, sei ein bundesweit abgestimmtes Wolfsmanagement zwischen Bund und Ländern.

Aus diesem Grund fordert die FDP-Fraktion die Bundesregierung in ihrem Antrag auf, einen Gesetzentwurf zu verfassen, in dem der Wolf als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aufgenommen wird und durch den zusätzliche finanzielle Mittel für die Schadensprävention und für Wolfsgeschädigte bereitgestellt werden können. Auf EU-Ebene soll der Wolf außerdem in die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie aufgenommen werden, damit er in die Verordnung über die Jagdzeiten aufgenommen werden kann.

Durch die Ablehnung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne wurde der Antrag abgelehnt. Die FDP- und die AfD-Fraktion stimmten dem Antrag zu, wobei sich auf Seiten der AfD zwei Abgeordnete, Joana Cotar und Norbert Kleinwächter, anders als die Fraktionsmehrheit entschieden.

In der Debatte verdeutlicht Karlheinz Busen (FDP), dass die FDP den Wolf nicht abschaffen wollen, sondern versuche, die Population zu regulieren, "genau wie in jeder anderen Tierart". Außerdem weist er darauf hin, dass die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht auch wörtlich im Positionspapier der CDU aus November 2018 stehe.

Dr. Kirsten Tackmann (Die Linke) beanstandet, dass die Emotionen, die beim Thema Wolf aufkeimen, bei Themen wie Kinderarmut, "perversem Reichtum" und bei Rassismus fehlen würden. Außerdem entgegnet sie ihren Vorrednern, dass in der rumänischen Stadt Brasov 40.000 Menschen mit 40 Braunbären in der Nachbarschaft friedlich zusammen leben würden.

 

Weiterführende Links:


"Anmerkung der Redaktion: Aus der offiziellen Aufzeichnung des Bundestags geht hervor, dass im Zusammenhang mit dem FDP-Fraktions-Antrag eine klare Mehrheit mit Ja gestimmt hat. Formal ist dies korrekt: Denn die Abgeordneten haben in der Plenarsitzung nicht über den Originalantrag der FDP-Fraktion abgestimmt, sondern über eine Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Da CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne im Ausschuss eine Mehrheit haben, lautete ihre Empfehlung an das Plenum, den Antrag abzulehnen. Deswegen bedeutet eine Ja-Stimme auf der Parlamentsseite, dass die Beschlussempfehlung angenommen wurde und nicht der Antrag selbst. Da so aber fälschlicherweise der Eindruck entstehen könnte, CDU/CSU, SPD, Die Linke und B90/Grüne hätten für den Fraktions-Antrag gestimmt und antragstellende Fraktion dagegen, haben wir uns für eine klarere Darstellung entschieden und den Originalentwurf der FDP-Fraktion zur Grundlage genommen. Das bedeutet: Eine "Ja"-Stimme auf dieser Seite ist ein "Ja" zum FDP-Fraktions-Antrag."