Porträt Sascha Müller
Sascha Müller
Bündnis 90/Die Grünen
100 %
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Frage von Heike R. •

Warum haben Beamte offensichtlich eine starke Lobby und Rentner nicht?

Sehr geehrter Herr Müller,
ihre Partei ist in der Regierung !.
Die Pensionslasten steigen ohne Ende, iese Kosten verhindern Zukunfts-Investitionen! Beamte zahlen bis heute nicht in die Rentenkasse ein! 73 Prozent finden die hohen Pensionen ungerecht.Fakt ist: 56 Prozent aller Rentner bekommen weniger als 1000 Euro im Monat, 65 Prozent aller Pensionäre dagegen mehr als 2000 Euro. Die durchschnittliche Pension liegt bei 3100 Euro, die durchschnittliche Rente bei 982 €. Gerechtfertigt wurde diese Ungleichheit im Ruhestand ursprünglich mal mit einer umgekehrten Ungleichheit während der Berufslaufbahn: Beamte würden weniger verdienen als in der freien Wirtschaft. Doch das stimmt seit 40 Jahren nicht mehr. Ein Beamter verdient im Schnitt 48.000 Euro im Jahr, ein angestellter Akademiker 43.500 Euro.
quelle: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/xxx-wie-die-pensionen-den-staat-ruinieren-76402932.bild.html
Wie und bis wann korrigieren Sie das?

MfG
Heike R.

Porträt Sascha Müller
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau R.

Sie haben hier einen richtigen Punkt aufgeworfen. Es widerspricht dem Solidaritätsgedanken, dass unsere Sozialversicherungen lediglich Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Angestellte einbeziehen und viele Selbstständige daher nicht für das Alter abgesichert sind. Ebenso ist es für uns Grüne nicht nachvollziehbar, weshalb der berufliche Status über die Art der Altersvorsorge entscheidet.

Wir wollen daher die Rentenversicherung mittelfristig zu einer Bürgerversicherung umbauen, in die alle Bürgerinnen und Bürger einzahlen, d.h. auch Beamte, Freiberuflerinnen und Freiberufler, Selbstständige und Abgeordnete. Das stabilisiert unsere Rentenversicherung und schützt vor Altersarmut. Allerdings dürfen und können dabei bereits bestehende Ansprüche nicht einfach entzogen werden.

Als ersten, wenn auch zaghaften, Schritt haben wir uns in der Ampel darauf geeinigt für alle neuen Selbstständigen, die keinem obligatorischen Alterssicherungssystem unterliegen, eine Pflicht zur Altersvorsorge mit Wahlfreiheit einzuführen. Mehr war leider nicht bei den Partnern SPD und FDP durchzusetzen. Grüne hätten bspw. gerne auch alle Abgeordnete ab dieser Wahlperiode in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen.

Auch die Einbeziehung von Beamtinnen und Beamten ist aus grüner Sicht eine sinnvolle Maßnahme. Wir scheuen uns nicht vor dem Bohren dicker Bretter. Auf welchem Wege wir einer Verwirklichung dieses Ziels näher kommen, diskutieren wir innerhalb der Grünen Bundestagsfraktion.

Mit freundlichen Grüßen
Sascha Müller

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