Frage von Brit S. •

Warum hat mein behindertes Pflegekind in der Werkstatt nur 20 Tage Urlaub?

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt, ich habe eine Frage, die mich als Pflegeelternteil eines behinderten Kindes sehr bewegt. Mein Pflegekind, das aufgrund seiner Einschränkungen nicht produktiv tätig sein kann, besucht eine Werkstatt, die keinen wirtschaftlichen Ertrag erzielt. Trotzdem hat es nur einen Urlaubsanspruch von 20 Tagen. Wie lässt sich diese geringe Zahl an Urlaubstagen rechtfertigen, insbesondere angesichts der besonderen Belastungen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung? Zudem fällt mir immer wieder auf, dass es zahlreiche Widersprüche zwischen den gesetzlichen Vorgaben zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und der Realität gibt. Warum bestehen diese Diskrepanzen, und was kann getan werden, um tatsächlich mehr Gerechtigkeit und Inklusion zu schaffen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich für eine gerechtere Regelung und einen stärkeren Abbau solcher Widersprüche einsetzen könnten. Mit freundlichen Grüßen
Brit S.

Portrait von Katrin Göring-Eckardt
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrte Frau S.

vielen Dank für Ihre Frage an Katrin Göring-Eckardt. 

Sie weisen hier auf ein wichtiges Problem hin: Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit mit Blick auf Inklusion. Hier will die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/die Grünen nachbessern.

Für sie ist es ein zentrales Anliegen, die Beschäftigungsbedingungen in Werkstätten im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention spürbar zu verbessern. So sollte zum Beispiel der Urlaubsanspruch in Werkstätten in der Regel länger sein als der gesetzliche Mindesturlaubsanspruch, um dem Zweck einer echten Regeneration auch angesichts der besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung gerecht zu werden.

Die dazu geplante Gesetzesreform kann nun aufgrund des vorzeitigen Endes der Legislaturperiode nicht mehr umgesetzt werden. Sie bleibt aber ein Anliegen der bündnisgrünen Bundestagsfraktion, das diese auch im neu gewählten Bundestag wieder verfolgen wird.

Mehr zu den inklusionspolitischen Vorstellungen der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erfahren Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/unsere-politik/fachtexte/mehr-unterstuetzung-fuer-inklusion/

Für weitergehende Fragen wenden Sie sich bitte gern an die zuständigen Fachabgeordneten der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: https://www.gruene-bundestag.de/fraktion/arbeitsgruppen

Mit herzlichen Grüßen

Büro Katrin Göring-Eckardt

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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN