Mir geht es bei meiner politischen Arbeit darum, mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu erreichen. Gerade in Deutschland, aber auch europa- und weltweit, erleben wir seit Jahren, wie die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. An der Spitze der Vermögenspyramide konzentrieren sich 40% des Gesamtwohlstandes, während die breite Mehrheit der Gesellschaft mit immer niedrigeren Löhnen, Sozialabbau und der Privatisierung öffentlichen Eigentums zu kämpfen hat.
In der Krise spitzt sich diese Verteilungsungerechtigkeit noch weiter zu. Auf der einen Seite werden die Banken mit immer weiteren Milliardenbeträgen gerettet. Auf der anderen Seite bezahlt die Bevölkerung mit gigantischen Kürzungspaketen. Diese Politik dient nach meiner Auffassung nur dazu, die Kosten nach unten umzuverteilen und Europa im Interesse der Banken und Großkonzerne umzubauen. Die Krise wird dabei nur weiter verschärft.
Ich bin für Europa - aber für ein Europa der Menschen, nicht der Banken! Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir die Krise nur überwinden und die Europäische Einigung erhalten können, wenn wir einen Rettungschirm für die Menschen, nicht für die Banken aufspannen. Wir brauchen eine europaweite Vermögensabgabe, eine strenge Regulierung und Schrumpfung der Finanzmärkte und öffentliche Investitionen statt unvernünftigen Ausgabenkürzungen.
Und vor allem brauchen wir höhere Löhne in Deutschland. Fast jede/r vierte ArbeitnehmerIn hierzulande arbeitet im Niedriglohnsektor. Über 300.000 deutsche Haushalte müssen trotz Arbeit Hartz IV-Leistungen in Anspruch nehmen, weil ihre Löhne nicht zum Leben reichen. Und zugleich ist dieses Lohndumping eine zentrale Ursache der gegenwärtigen Krise in der Eurozone. Hätten sich die Löhne in Deutschland seit der Euro-Einführung angemessen entwickelt, wäre es nie zu so großen Ungleichgewichten und Schuldenbergen in Südeuropa gekommen! Bessere Löhne - aber auch bessere Renten und Sozialleistungen - sind mir daher ein besonders wichtiges Anliegen für die nächste Legislaturperiode. Wir brauchen bessere Tarifabschlüsse sowie eine politische Förderung von guter Arbeit - beispielsweise durch eine Eindämmung von Leiharbeit und einen Mindestlohn von mindestens 10 Euro.