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Frage von Felix S. •

Frage an Adrian Gabriel von Felix S. bezüglich Verkehr

Grüß Gott!

Ich habe eine Frage an die Kandidaten aus Limburg und Wiesbaden. Die Neubaustrecke Köln - Frankfurt hat einen Ast nach Wiesbaden. Dieser ist als zweigleisige Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgebaut, wird aber von täglich nur 2 Zugpaaren befahren. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass einige ICE- Garnituren als Regionalexpress (RE) möbliert werden und die Neubaustrecke Köln - Frankfurt mit den Halten Köln Flughafen, Siegburg, Montabaur, Limburg Süd, Wiesbaden, Mainz, Rüsselsheim und Frankfurt Flughafen im Stundentakt befahren.

Auch auf der Strecke Nürnberg - Ingolstadt fahren schnelle RE. Die schnelle Verbindung von Mainz und Wiesbaden mit Limburg und Montabauer und der Region Köln würde die ganze Region aufwerten. Limburg würde zum Tarif des RMV an Wiesbaden und Frankfurt angebunden. Und die Schnellfahrstrecke nach Wiesbaden müsste nicht länger als Fehlinvestition angesehen werden. Denn bei nur 2 Zugpaaren am Tag müsste die Strecke, sobald größere Investitionen anstehen, stillgelegt werden.

Mit einem RE- Hochgeschwindigkeitsverkehr könnte dieses Strecke neues Leben bekommen und wegen der kurzen Fahrzeiten manche Autofahrt auf die Schiene verlagert werden. Und Mainz und Wiesbaden würden deutlich schneller an Nordrhein Westfalen angebunden. Denkbar wäre eine Verlängerung über Dormagen und Neuss bis Düsseldorf und von dort die Weiterfahrt nach Wuppertal und Dortmund.

Mit bestem Gruß,
F. S.

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Antwort von
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Lieber F. S.,

die von Ihnen angesprochene Problematik mit dem kaum genutzten Ast von der Hochgeschwindigkeitsstrecke (HGS) Köln-Frankfurt nach Wiesbaden ist der Wiesbadener LINKEN seit Jahren bewusst und ärgerlich. Der Ast mit der Einfädelspur aus Wiesbaden in Richtung Köln wurde beim Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke als Zugeständnis an die Lokalpolitik eingerichtet. Eine von lokalen Akteuren geforderte zusätzliche, zwei Kilometer lange Verbindungsstrecke in südlicher Richtung zwischen dem Ast und der HGS in Richtung Frankfurt-Flughafen (Wallauer Spange) wurde damals allerdings aus Kostengründen nicht realisiert. Dabei hätte diese Strecke eine schnelle und attraktive Anbindung Wiesbadens an den Flughafen und das übrige Rhein-Main-Gebiet gewährleistet und viele Menschen zum Umsteigen von der Straße auf die Schiene bewegt.
Wie von der Wiesbadener LINKEN schon vor über zehn Jahren gefordert, soll der Bau der Wallauer Spange jetzt endlich in Angriff genommen werden und auch für Züge des Regionalverkehrs zur Verfügung stehen. Damit würde der bisher nur von zwei Zugpaaren täglich genutzte Ast endlich deutlich stärker zur Geltung kommen und aus seinem Schattendasein heraustreten. Ab 2025 sollen schnelle Nahverkehrszüge Wiesbaden über knapp 30 Kilometer ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse in 14 Minuten mit dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen verbinden.
Ihre Anregung, in Anlehnung an die Praxis auf der HGS zwischen Nürnberg und Ingolstadt auch die HGS Köln-Frankfurt grundsätzlich für Fahrgäste mit Nahverkehrstickets zu öffnen und damit auch die strikte Trennung zwischen Personenfernverkehr und Personennahverkehr zu überwinden, ist durchaus begrüßenswert. Vielleicht ließe sich abgesehen von Ihrem konkreten Vorschlag auch hier generell mit der DB eine Nutzung der ICE-Züge für RMV-Kunden vereinbaren. Dass dies nicht unmöglich ist, zeigen zwei Beispiele: So können Marburger Studierende mit ihrem Semesterticket nicht nur Bahnen und Busse des Nah- und Regionalverkehrs, sondern per Vereinbarung mit DB Fernverkehr hessenweit auch IC-Züge nutzen. Auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Konstanz können nach einer Vereinbarung zwischen DB und Landesregierung die IC-Züge der DB grundsätzlich aufschlagsfrei auch mit Nahverkehrstickets genutzt werden. Das Land entrichtet dafür eine Ausgleichszahlung an die DB. Unter solchen Umständen könnte es durchaus Sinn machen, dass ein Teil der Züge aus Limburg in Richtung Frankfurt über Wiesbaden, Mainz und Rüsselsheim fährt.

Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen hiermit beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
Adrian Gabriel