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Christian Haase
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Frage von Kristin T. •

Wie stehen Sie zum TAMG §50 Abs. 2, der es zukünftig unter Strafe stellt, dass nicht für Tiere zugelassene homöopathische Arzneien, von gut ausgebildeten Tierhomöopath*innen am Tier angewandt werden?

Nur 1,13 % der registrierten oder zugelassenen Homöopathika sind als Tierarzneimittel registriert oder zugelassen, nur 193 von 17 094 homöopathischen Arzneimitteln werden zur Behandlung der tierischen Patienten zur Verfügung stehen. Für eine Behandlung nach den Prinzipien der klassichen Homöopathie reicht dies nicht aus. Dies stellt eine massive Einschränkung, letztendlich ein Berufsverbot dar. Es ist eine mittelbare Diskriminierung; da überproportional mehr Frauen als Männer den Beruf einer Tierheilpraktiker*in ausüben, handelt es sich um einen Verstoß gegen Art. 3 Abs. 2 S. 1 GG. Tabelle 1 des Anhangs zu EU-VO 37/2010 erklärt zudem homöopathische Zubereitungen in einer Verdünnung ab D 4 generell für unproblematisch in der Anwendung bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen. EU-VO 2019/6 steht einer solchen Regelung nicht entgegen und gestattet in Art. 105 Abs. 4 den Mitgliedstaaten ausdrücklich, die Verschreibung von Humanarzneien auch anderen Personen als Tierärzt*innen.

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Sehr geehrte Frau. T.

 

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die arzneimittelrechtlichen Vorschriften sowohl für die Anwendung am Menschen als auch am Tier stellen ein hohes rechtliches Gut dar.

Direkt oder indirekt Betroffene können dadurch auf eine sichere, zulassungs- und registrierungskonforme Anwendung vertrauen.

Dieses trifft auch auf homöopathische Arzneien für Tiere zu.

Konsequenterweise werden Verstöße angemessen sanktioniert. Grundsätzlich ist es eine Entscheidung des Herstellers im Rahmen seiner unternehmerischen Verantwortung, welche homöopathischen Arzneimittel er für die Registrierung als Tierarzneimittel beantragt. 

Die Hürden hierfür sind vergleichsweise niedrig, und es ist daher zu erwarten, dass sich der von Ihnen bezifferte Anteil der registrierten oder zugelassenen homöopathische Arzneien für Tiere allein aus ökonomischen Gründen mit der Zeit deutlich erhöhen wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Christian Haase MdB

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