Anpassung der EU-Vorschriften an den wachsenden Onlinehandel

Im EU-Parlament wurde über einen Berichtsentwurf abgestimmt, der sich mit den regulatorischen Herausforderungen des wachsenden elektronischen Handels in der EU befasst. Angesichts eines starken Anstiegs kleiner Warensendungen, insbesondere aus Drittländern, rücken Fragen der Produktsicherheit, des Zoll- und Steuerrechts sowie des fairen Wettbewerbs zunehmend in den Fokus. Alleine im Jahr 2024 wurden 4,6 Milliarden kleine Sendungen in die EU eingeliefert.

Der Bericht stellt fest, dass trotz bestehender EU-Vorschriften wie der Marktüberwachungsverordnung und dem Gesetz über digitale Dienste die Durchsetzung häufig erschwert sei. Dies liege unter anderem an begrenzten Ressourcen der zuständigen Behörden sowie an Unterschieden in nationalen Regelungen. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Stärkung von Zoll- und Marktüberwachungsbehörden, eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten, der Aufbau zusätzlicher Prüfeinrichtungen und die Einführung eines digitalen Produktpasses zur Nachverfolgbarkeit risikobehafteter Produkte. Auch eine Überarbeitung des EU-Zollkodex inklusive einer Abschaffung der Zollfreigrenze für Sendungen unter 150 Euro werden thematisiert. Die Abgeordneten unterstützen den Vorschlag der Kommission, eine Bearbeitungsgebühr von 2 € für einzelne Pakete aus Drittländern zu erheben. Die Kommission wird aufgefordert, die Verhältnismäßigkeit des Betrags zu prüfen und ob dieser mit den Regeln der Welthandelsorganisation vereinbar ist. Außerdem soll verhindert werden, dass er schlussendlich auf die Verbraucher:innen in der EU umgelegt wird.

Achtung: Die rechts dargestellten Abstimmungsergebnisse spiegeln nur das Abstimmungsverhalten der 96 deutschen EU-Abgeordneten wider und nicht das aller 720 EU-Abgeordneten.

Insgesamt wurde der Bericht mit 619 Ja-Stimmen zu 26 Nein-Stimmen bei 46 Enthaltungen angenommen. Von den deutschen EU-Abgeordneten stimmten 79 dafür und 15 dagegen. Es gab keine Enthaltungen.

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Dafür gestimmt
79
Dagegen gestimmt
15
Enthalten
0
Nicht beteiligt
2
Abstimmungsverhalten von insgesamt 96 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Christine AndersonChristine AndersonESN Dagegen gestimmt
Portrait von Rasmus AndresenRasmus AndresenGrüne/EFA Dafür gestimmt
Anja ArndtESN Dagegen gestimmt
Portrait von René AustRené AustESN Dagegen gestimmt
Portrait von Katarina BarleyKatarina BarleyS&D Dafür gestimmt
Portrait von Arno BausemerArno BausemerESN Dagegen gestimmt
Portrait von Hildegard BenteleHildegard BenteleEVP Dafür gestimmt
Sibylle Bergfraktionslos Dafür gestimmt
Portrait von Stefan BergerStefan BergerEVP Dafür gestimmt
Portrait von Gabriele BischoffGabriele BischoffS&D Dafür gestimmt
Portrait von Michael BlossMichael BlossGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von Damian BoeselagerDamian BoeselagerGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von Irmhild BoßdorfIrmhild BoßdorfESN Dagegen gestimmt
Bild M. BuchheitMarkus BuchheitESN Dagegen gestimmt
Portrait von Udo BullmannUdo BullmannS&D Dafür gestimmt
Portrait von Delara BurkhardtDelara BurkhardtS&D Nicht beteiligt
Petr BystronPetr BystronESN Dagegen gestimmt
Portrait von Daniel CasparyDaniel CasparyEVP Dafür gestimmt
Portrait von Anna CavazziniAnna CavazziniGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von Vivien CostanzoVivien CostanzoS&D Dafür gestimmt
Tobias CremerS&D Dafür gestimmt
Portrait von Fabio De MasiFabio De Masifraktionslos Dafür gestimmt
Özlem DemirelÖzlem DemirelThe Left Dafür gestimmt
Portrait von Christian DoleschalChristian DoleschalEVP Dafür gestimmt
Portrait von Siegbert DroeseSiegbert DroeseESN Dagegen gestimmt