Reduktion von Antiobiotika-Einsatz durch alternative Medizin erforschen

Mit dem von der Landesregierung eingebrachten Antrag wird der Freistaat Bayern aufgefordert Studien einzuleiten, die erforschen sollen, wie ein reduzierter Antibiotikaeinsatz im medizinischen Bereich realisiert werden kann. Dem Antrag wurde mit den Ja-Stimmen der Regierungsfraktionen, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie den zwei fraktionslosen Abgeordneten bei Nein-Stimmen der übrigen Fraktionen stattgegeben.

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Dafür gestimmt
120
Dagegen gestimmt
47
Enthalten
3
Nicht beteiligt
35
Abstimmungsverhalten von insgesamt 205 Abgeordneten.
NameFraktionStimmkreis Absteigend sortieren Stimmverhalten
Portrait von Florian StreiblFlorian StreiblFREIE WÄHLER111 - Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen Dafür gestimmt
Martin Bachhuber, Mitglied des LandtagsMartin BachhuberCSU111 - Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen Dafür gestimmt
Portrait von Michaela KaniberMichaela KaniberCSU112 - Berchtesgadener Land Dafür gestimmt
Portrait von Bernhard SeidenathBernhard SeidenathCSU113 - Dachau Dafür gestimmt
Portrait von Thomas HuberThomas HuberCSU114 - Ebersberg Nicht beteiligt
Portrait von Doris RauscherDoris RauscherSPD114 - Ebersberg Dagegen gestimmt
Portrait von Eva GottsteinEva GottsteinFREIE WÄHLER115 - Eichstätt Nicht beteiligt
Portrait von Tanja Schorer-DremelTanja Schorer-DremelCSU115 - Eichstätt Dafür gestimmt
Portrait von Ulrike ScharfUlrike ScharfCSU116 - Erding Dafür gestimmt
Portrait von Benno ZiererBenno ZiererFREIE WÄHLER117 - Freising Dafür gestimmt
Portrait von Johannes BecherJohannes BecherDIE GRÜNEN117 - Freising Dafür gestimmt
Portrait von Florian HerrmannFlorian HerrmannCSU117 - Freising Dafür gestimmt
Portrait von Benjamin MiskowitschBenjamin MiskowitschCSU118 - Fürstenfeldbruck-Ost Dafür gestimmt
Portrait von Ingo HahnIngo HahnAfD118 - Fürstenfeldbruck-Ost Dagegen gestimmt
Portrait von Hans FriedlHans FriedlFREIE WÄHLER118 - Fürstenfeldbruck-Ost Dafür gestimmt
Portrait von Martin RungeMartin RungeDIE GRÜNEN118 - Fürstenfeldbruck-Ost Dafür gestimmt
Portrait von Alfred GrobAlfred GrobCSU119 - Ingolstadt Dafür gestimmt
Portrait von Alex DorowAlex DorowCSU120 - Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck-West Dafür gestimmt
Portrait von Gabriele TriebelGabriele TriebelDIE GRÜNEN120 - Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck-West Dafür gestimmt
Portrait von Ilse AignerIlse AignerCSU121 - Miesbach Dafür gestimmt
Portrait von Marcel HuberMarcel HuberCSU122 - Mühldorf a. Inn Dafür gestimmt
Portrait von Nikolaus KrausNikolaus KrausFREIE WÄHLER123 - München-Land Nord Dafür gestimmt
Portrait von Claudia KöhlerClaudia KöhlerDIE GRÜNEN123 - München-Land Nord Dafür gestimmt
Portrait von Ernst WeidenbuschErnst WeidenbuschCSU123 - München-Land Nord Dafür gestimmt
Portrait von Natascha KohnenNatascha KohnenSPD124 - München-Land Süd Nicht beteiligt

Die Regierungsfraktionen CSU und Freie Wähler fordern in ihrem Antrag die Förderung von Studien, die erforschen, wie ein reduzierter Antibiotikaeinsatz im medizinischen Bereich verwirklicht werden kann. Insbesondere sollen die Studien dabei betrachten, welche Rolle alternativmedizinische Methoden dabei haben könnten. Im Zusammenhang soll dabei auch erforscht werden, wie homöopathische Präparate Therapien ergänzen können.

Die Regierungsfraktionen berufen sich auf den OECD-Bericht "Stemming the Superbug Tide" (November 2018) und eine Studie der britischen Regierung (2014). Beide prognostizieren, dass bis zum Jahr 2050 eine erhöhte Gefahr an Infektionskrankheiten mit multiresistenten Keimen zu versterben gegeben sei, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Der Anstieg multiresistenter Keime sei einer - häufig unnötigen - Antibiotikaverschreibung geschuldet. Auch für diese Behauptung stützt sich die Landesregierung auf Zahlen eines Antibiotika-Reports der DAK, welcher darlege, dass im Jahr 2013 rund 30 Prozent der Verordnungen unnötig gewesen seien. Des Weiteren wird sich in dem Antrag auf die Zahlen der Techniker Krankenkasse berufen, die deutlich machen, dass die Anzahl an Antibiotikaverordnungen generell zunehme.

Die angesetzte Studie solle nun laut Regierung eine wissenschaftliche Grundlage bieten, wie Alternativmethoden und Homöopathie gegebenfalls eine Antibiotikaverordnungen ersetzen oder zumindest reduzieren könnten. Damit solle der zunehmenden Entstehung multiresistenter Keime entgegenwirkt werden. Zusätzlich solle die Studie den uneinheitlichen wissenschaftlichen Diskurs zu Alternativmethoden und Homöopathie vereinheitlichen helfen.

Mit den den Ja-Stimmen der Regierungsfraktionen, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie den zwei fraktionslosen Abgeordneten und den Nein-Stimmen der FDP-, AfD- und SPD- Fraktionen stattgegeben. Die drei grünen Abgeordneten Eva Lettenbauer, Florian Siekmann sowie Anna Toman entschieden sich, sich ihrer Stimme zu enthalten.