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Frage von Matthias J. •

Frage an Peter Altmaier von Matthias J. bezüglich Wirtschaft

Gestern wurde in der Tagesschau nicht nur von massiven Stellenstreichungen bei ZF und BMW berichtet. Seit Jahren gibt es Mitteilungen dieser Art. Im Börsenteil wurde bekannt gegeben, dass der durch das E-Auto verursachte Strukturwandel noch weitere 100.000 Arbeitsplätze kosten werde.
Man schaue ins Saarland oder nach NRW um zu begreifen, was ein Strukturwandel auch nach Jahrzehnten noch bedeutet. Klar, die Luft ist dort besser geworden, der Dreck wird halt jetzt woanders gemacht und mit dem Dreck haben wir auch die Arbeitsplätze exportiert. Auch die Pharma-Industrie haben wir auf diese Weise verloren und reiben uns jetzt in Zeiten von Liefer-Engpässen die Augen.
Was meinen Sie wird wohl los sein, wenn denen, die jetzt ihre Existenzen verlieren, klar wird, dass dies völlig unnötig ist bzw. war!?

Nachdem die ADAC-Studie (https://www.adac.de/-/media/pdf/tet/lca-tool---joanneum-research.pdf?la=de-de&hash=F06DD4E9DF0845BC95BA22BCA76C4206) wegen veralteter Daten verrissen wurde, hat das Fraunhofer-Institut ISI eine noch wesentlich detailliertere und transparentere Studie auf Grundlage aktueller Daten und auch prognostizierter Entwicklungen erstellt:
https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cce/2019/klimabilanz-kosten-potenziale-antriebe-pkw-lkw.pdf. Schauen Sie sich dort mal die Abbildungen 2-7 bis 2-10 an. Demzufolge ist das Erdgas-Auto, sofern mit Methan aus Reststoffen betrieben, sogar besser als ein mit regenerativem Strom betriebenes E-Auto. Interessant auch Abbildung 3-8 zur Wirtschaftlichkeit.
Bislang habe ich noch von keinem einzigen Politiker eine Stellungnahme zu dieser neueren Studie zu erhalten. Darf nicht sein, was nicht sein soll?

Würden Biogas-Tankstellen in gleicher Weise promotet wie Ladesäulen, könnte nicht nur die Verelendung der Auto-Regionen vermieden werden, sondern die Biogaswirte, deren Strom-Einspeiseverträge reihenweise auslaufen, hätten auch noch was davon.

Das E-Auto gilt auch 100% mit Braunkohlestrom betrieben fälschlich als Zero-Emission-Vehicle. Das CNG-Auto hilft auch 100% mit Gülle-Gas betrieben den Konzernen nicht, die Vorgaben zum CO2-Flottenausstoß zu erfüllen. Wie ignorant kann Politik sein? VW hat daher den Aussstieg aus der CNG-Technologie verkündet.

Nach Angaben von VW könnte man allein aus Stroh genügend Methan für 9 Mio CNG-PKW erzeugen. Finden Sie nicht auch, dass klimaneutrale Mobilität mit Methan aus Reststoffen eine Zukunft verdient hat? Es geht auch um Jobs!

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Junk,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 30. Mai 2020.

Alle potentiellen alternativen Antriebstechnologien werden in den politischen Beratungen bedacht. Auch Ihre Anregungen werde ich berücksichtigen und mich darum bemühen, alle beteiligten Interessen in einen für alle Seiten vertretbaren Ausgleich zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Altmaier