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Matthias Hauer
CDU
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Frage von Yang Z. •

Wie bewerten Sie die Diskussion bzgl. der von manchen Fraktionen beabsichtigte Abschaffung der Haltefrist bei der Besteuerung von Vermögenswerten wie Gold und Kryptowerten?

Lieber Hr. Hauer,
Das derzeitige Geldsystem ist ein "schuldenbasiertes Fiat-Geldsystem", in dem Nationen Schuldenberge anhäufen und die Geldmenge von den Zentralbanken gesteuert wird und Fehlanreize für Schuldenaufnahmen bietet [1]. Die Abschaffung des Goldstandards in den 1970er Jahren und der Übergang zu einem Fiat-Geldsystem hat es den Regierungen ermöglicht, viel höhere und einfacher Schulden anzuhäufen, da ihre Schulden nicht mehr direkt durch Goldreserven gedeckt sind [2-3].
Die erhofften Zuflüsse durch die Abschaffung der Haltefrist sind lediglich eine kurzfristige Symptomlinderung, die lediglich die negativen Effekte der Geld-Druckerpresse für kurze Zeit eindämmen.
Stattdessen sollte die Geldmengenausweitung durch ein "hartes" Geldsystem begrenzt werden. In der Volkswirtschaftslehre wurde die hierfür stehende "Österreichische Schule" mit einem Nobelpreis ausgezeichnet.

[1]https://t.ly/xPieK
[2]https://t.ly/Q_evX
[3]https://t.ly/byIfK

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Z.,

 

vielen Dank für Ihre Frage zur Besteuerung von Vermögenswerten.

 

Im Hinblick auf die Besteuerung von Vermögenswerten zu Anlagezwecken befürworten wir eine grundsätzliche Steuersystematik, die eine Bevorzugung bestimmter Vermögenswerte gegenüber anderen vermeidet. Dies trägt dem wichtigen Gedanken der Steuerfairness Rechnung und verhindert effizienzmindernde Verzerrungen von Marktprozessen durch das Setzen von Anreizen zugunsten bestimmter Anlageklassen.

 

In diesem Sinne setzen wir uns für einen Gleichlauf der Besteuerung von Gewinnen ein, der die private Anlagetätigkeit – etwa als privaten Zusatz zur Altersvorsorge – generell steuerlich unterstützt. Hierzu wollen wir Anlagesparkonten einführen, bei denen erzielte Gewinne im Rahmen eines festzulegenden Freibeitrags steuerfrei sind. Mittels eines solchen Instruments könnte dafür gesorgt werden, dass individuelle Anlageentscheidungen diskriminierungsfrei getroffen werden können und die private Investitionstätigkeit stärker gefördert wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Matthias Hauer

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