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Martina Stamm-Fibich
SPD
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Frage von Farzaneh M. •

Warum positionieren Sie sich nicht gegen alltägliche Gewalt, Vergewaltigung, Verfolgung und Ermordung in Iran?

Sehr geehrte Frau S.F., ich möchte Sie und die Partei bitten sich laut und deutlich gegen d. Terrorregime in Iran aus zu sprechen. Es wird seit 43 Jahren im Namen der Religion vergewaltigt und ermordet. Die Leute aus allen Schichten der Gesellschaft erheben sich mit leeren Händen gegen Kugelhageln der Revolutionsgarde auf der Strasse.Bisher hat keine Bewegung fruchten können, weil die demokratische Regierungen das Volk nicht mit den Taten unterstützt haben. Das Terrorregime raubt dem Land seine Bodenschätze und hat im europäischen Raum große Milliarden Konten, die unverfolgt weiter zunehmen.
Das Land und das Volk wird ohne politische Unterstützung des demokratischen Kräfte im Ausland nur verlieren. Wie lange wollen die Demokraten in Ausland an die große Lüge des sog. Atomabkommen glauben. Mittlerweile weiß doch jeder in diese Region, daß die Katze im Sack nur ein politisches Theater in den Händen der Regime ist. die Russische und chinesische Experten unterrichte die Mullahs sit 40 Jahr

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau M.,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage zu den Protesten in Iran nach dem Tod von Mahsa Jina Amini in Polizeigewahrsam.

Wir stehen solidarisch an der Seite der Frauen und aller Demonstrierenden in Iran, die für ihre Rechte und Freiheiten auf die Straße gehen und dabei das Risiko eingehen, verhaftet, verletzt oder sogar getötet zu werden. Das Vorgehen der iranischen Behörden ist inakzeptabel. Deshalb hat die  Bundesregierung die iranische Regierung aufgefordert, keine weitere Gewalt gegen die Demonstrierenden anzuwenden und das Recht auf Versammlungsfreiheit nicht weiter einzuschränken.

Wir nehmen diese eklatanten Menschenrechtsverletzungen nicht hin. Wir verurteilen die schweren Verstöße gegen Frauenrechte, die brutalen Repressionen gegen Demonstrierende und die willkürliche Inhaftierung von Menschen, die ihr Recht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen.

Die Umstände des Todes von Mahsa Jina Amini und weiteren, im Zusammenhang mit den Demonstrationen ums Leben gekommenen Personen müssen umfassend und unabhängig aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Deshalb wird Deutschland den Fall von Mahsa Jina Amini vor den UN-Menschenrechtsrat bringen. Mit unseren Partnern in der EU sprechen wir aktuell über weitere Konsequenzen. Dazu gehören auch gezielte Sanktionen gegen Verantwortliche.

Auch im Deutschen Bundestag haben sich die Abgeordneten mehrfach mit der innenpolitischen Lage in Iran auseinandergesetzt. So fand, auf Initiative der Fraktionen von SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP am Donnerstag, den 29.9.22 eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema statt. Dort machte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Gabriela Heinrich deutlich, dass es bei der aktuellen Diskussion nicht um den Hidschab oder die Rolle der Religion geht, sondern um das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und die Freiheit aller Iranerinnen und Iraner. Die Entwicklungen in Iran verdeutlichen dabei erneut, wie wichtig die feministische und menschenrechtszentrierte Außenpolitik ist, auf die wir uns im Koalitionsvertrag geeinigt haben.

Die Reden unserer stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Gabriela Heinrich, unseres außenpolitischen Sprechers Dr. Nils Schmid und des menschenrechtspolitischen Sprechers Frank Schwabe können Sie hier nachlesen.

Darüber hinaus haben die Mitglieder des Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestags von SPD, CDU/CSU, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen am 28.09. eine Erklärung zur Situation im Iran veröffentlicht. Darin solidarisieren sich die Abgeordneten mit der kritischen und starken Zivilgesellschaft in Iran und mit den Protestierenden auf den Straßen Irans. Der Ausschuss verurteilt die eklatante Verletzung der Frauen- und Menschenrechte in Iran und die gewaltsame Repression gegen Protestierende, Andersdenkende und Oppositionelle.

Frauen- und Menschenrechte sind elementare Werte der Sozialdemokratie. Deren Missachtung darf nicht folgenlos bleiben. Wir als SPD-Bundestagsfraktion werden uns auch weiterhin für Frauen- und Menschenrechte stark machen – im Iran und weltweit.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Stamm-Fibich, MdB

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