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Frage von Lina F. •

Frage an Mark Hauptmann von Lina F. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Hauptmann,

in der heutigen Rede im Deutschen Bundestag haben Sie die guten Zahlen aus der Alo-Statistik angesprochen. Ich hoffe Ihnen ist bewusst, dass sehr viele Menschen in Deutschland zwar "arbeitslos" sind, aber in diesen Statistiken nicht auftauchen. Die "Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne" umfasst zusätzlich alle, die durch bestimmte Instrumente der Arbeitsmarktpolitik gefördert werden (zum Beispiel Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Ein-Euro-Jobs, berufliche Weiterbildung) oder nur aus der offiziellen Statistik fallen, weil sie über 58 Jahre alt sind und mindestens zwölf Monate kein Angebot für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erhalten haben. Ich finde es daher immer etwas "lahm", wenn von Vollbeschäftigung gesprochen wird. Wieso tauchen so viele Menschen nicht in der Statistik auf, obwohl diese ganz genau wissen, dass nach der aktuellen Maßnahme doch nur eine weitere Maßnahme folgt usw.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrte Frau F.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Definition der Arbeitslosigkeit ist in Deutschland per Gesetz im dritten Buch des Sozialgesetzbuches (SGB III) festgelegt und damit sozialrechtlicher und -politischer Natur.
Die auf dieser Grundlage ermittelte Arbeitslosenquote ist zweckdienlich, um recht genau und vergleichbar den Stand und Verlauf der Erwerbstätigkeit in Deutschland messen zu können und so Trends zu erfassen.

Wie Sie zutreffend beschreiben, werden nicht alle Personen ohne Erwerbstätigkeit von diesem Schlüssel erfasst. Die von Ihnen genannten Fälle werden jedoch als Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne verstanden und ebenfalls regelmäßig in Statistiken der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht.

Egal welche Kriterien wir anlegen: Immer weniger Menschen in unserem Land sind ohne Arbeit und immer mehr in Beschäftigung. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, gerade für Deutschlands Osten und auf diese wollte ich in der angesprochenen Rede zum Bericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit hinweisen. Denn eine Entwicklung der Arbeitslosenquote in den neuen Bundesländern von 18,7% (2005) auf 7,6% (2017) ist ein erfolgreiches Zeichen, egal welchen Statistikschlüssel man im Detail anwendet.

Mit freundlichen Grüßen

Mark Hauptmann
Mitglied des Deutschen Bundestages