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Frage von Roland R. •

Frage an Maiken Winter von Roland R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Wie stellt sich die ödp zur gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik? Wie stark wirkt bei ihr das soziale Menschenbild der christlichen Religionen?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr R.,

Flüchtlinge, die um ihr Leben fürchten müssen, wenn sie in ihre Heimat zurückgeschickt werden, sollen in Deutschland einen sicheren Ort finden. Dazu gehören v.a. Kriegsflüchtlinge und politisch Verfolgte; je nach Einzelfall sollten auch andere Fluchtursachen akzeptiert werden. Eine absolute Obergrenze halte ich daher für unmenschlich und widerrechtlich – da es nicht den Notwendigkeiten der Flüchtenden entspricht.

Nicht anerkannte Flüchtlinge müssen konsequent ausgewiesen werden. Doch auch hier sollten Einzelfallprüfungen entscheiden – gut-integrierte Menschen auszuweisen ist nicht nur unmenschlich, sondern auch wirtschaftlich unsinnig. Eines ist absolut wesentlich bei der Flüchtlingspolitik - der arme Teil unserer Bevölkerung darf nicht vernachlässigt werden. Hier die richtige Balance zu finden ist wesentlich für eine gelungene Integration.

Gleichzeitig müssen die Fluchtursachen bekämpft werden – v.a. durch gerechte Handelsverträge, welche die Wirtschaft in den Herkunftsländern stärken; konsequenten Klimaschutz (die UN prognostiziert 300 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2050, wenn die Weltgemeinschaft nicht rasch alle Treibhausgasemissionen gegen Null reduziert!); Verbot von Waffenexporten in Krisengebiete; und stärkere Zusammenarbeit mit allen Ländern Europas.

Ich denke, das christliche Menschenbild wirkt nicht so stark wie allgemein die tiefe Überzeugung, dass wir nur dann eine lebenswerte Zukunft haben werden, wenn wir mit Respekt und Rücksicht auf alle Bewohner dieses Planeten umgehen; wenn wir eine langfristige, lebenswerte Zukunft vor kurzfristigen Profit stelen. Ich persönlich würde mich eher als naturverbunden und menschenlieb bezeichnen als als christlich. Wobei am Ende im Grunde beides wohl fast das Gleiche aussagt.

Mit freundlichem Gruß,

Maiken Winter