Wie stehen Sie zum Schutz des Wolfs?
Immer wieder wird über das Thema Wölfe berichtet. Wie stehen Sie zum Thema Wolf und sollte man sie erschießen dürfen? Ich selbst finde das sehr kritisch, gerade bei uns im Bayerischen Wald ist er natürlich gefährlich für Nutztierhalter, aber wir können auch froh sein, dass wir ihn endlich wieder bei uns haben.

Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich bin als Rechts- und Innenpolitikerin zwar nicht direkt mit dem Thema befasst, habe aber gerade auch im Hinblick auf meinen Wahlkreis und Betreuungswahlkreis immer wieder mit dem Thema Wolf und seinem Einfluss auf die Nutztierhaltung, besonders auf den Almen, zu tun.
Wölfe und Bären gehören zu unserem Kulturraum genauso wie Rehe und Eichhörnchen. Es muss allerdings sichergestellt werden, dass Menschen nicht durch zu kontaktfreudige Wildtiere gefährdet werden, und selbstverständlich müssen auch Nutztiere geschützt werden.
Im Koalitionsvertrag haben wir uns darauf verständigt, den Herdenschutz zu unterstützen und mit Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes „für eine rechtssichere Entnahme von Wölfen“ zu sorgen und dazu auch den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Wölfe bleiben dadurch immer noch geschützt, und Herdenschutzmaßnahmen sind die favorisierten Lösungen – ein Abschuss von sog. Problemwölfen wird leichter möglich, aber weiterhin behördlich kontrolliert.
Wir gehen damit einen pragmatischen und wissenschaftlich fundierten Weg, mit dem Natur- und Artenschutz ebenso berücksichtigt werden, wie Herdenschutz und Sicherheit für die Nutztierhaltung. Mit verantwortungsbewusstem Populationsmanagement und Herdenschutz kann das gelingen – den pauschalen Forderungen nach hohen Abschussquoten werden wir nicht nachgeben.
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Wegge