Wie stehen Sie persönlich zu einer Wiedereinführung der Vermögenssteuer, und wie wollen Sie sicherstellen, dass dabei tatsächlich nur sehr große Vermögen herangezogen werden & nicht die breite Mitte?
Sehr geehrte Frau Wegge,
die Diskussion um eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer gewinnt wieder an Fahrt. Kritiker befürchten, dass dadurch der Mittelstand und auch Eigentümer kleinerer Betriebe belastet würden. Befürworter sehen in ihr hingegen ein Instrument für mehr Gerechtigkeit und die Finanzierung dringend benötigter Investitionen, etwa in Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz. Wie stehen Sie dazu?

Sehr geehrter Herr ,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich stehe persönlich klar hinter der Wiedereinführung der Vermögenssteuer als wichtigem Instrument sozialer Gerechtigkeit und fairer Verteilung von Lasten auf Bürger*innen. Diejenigen, die über enormen Reichtum verfügen, haben von unserem Staat profitiert. Deshalb und weil starke Schultern mehr tragen können, sollten auch Personen mit hohen Vermögen einen gerechten Anteil zur Finanzierung von Bildung, Klimaschutz, Gesundheitssystem und Infrastruktur leisten.
Dabei ist mir wichtig, dass wir gezielt sehr große Vermögen in den Blick nehmen und nicht die breite Mitte der Gesellschaft belasten. Die SPD plant einen progressiven Ansatz: Die Vermögenssteuer soll mit etwa 1 Prozent bei sehr hohen Vermögen beginnen und bei extremen Vermögen sogar bis zu 2 Prozent betragen. Gleichzeitig wollen wir klare Untergrenzen und Freibeträge festlegen, die kleine und mittlere Vermögen sowie Betriebsvermögen schützen, damit Unternehmen oder Privatpersonen nicht belastet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Wegge