Neuregelung zu sicheren Herkunftsstaaten und Abschaffung anwaltlicher Vertretung bei Abschiebehaft

Der Bundestag hat einen Gesetzentwurf der Bundesregierung angenommen, der vorsieht, dass künftig sichere Herkunftsstaaten für den internationalen Schutz, also für Asyl nach der Genfer Flüchtlingskonvention oder subsidiären Schutz, per Rechtsverordnung festgelegt werden können. Die bisherigen Regeln für sichere Herkunftsstaaten nach Artikel 16a des Grundgesetzes bleiben davon allerdings unberührt.

Nach Darstellung der Koalitionsfraktionen soll die Einstufung eines Landes als "sicher" Asylverfahren deutlich beschleunigen. Menschen aus diesen Staaten hätten in der Regel keine Aussicht auf Schutz in Deutschland, was ihre Verfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schneller macht und im Falle einer Ablehnung eine zügigere Rückführung ermöglicht. Die individuelle Prüfung jedes einzelnen Antrags bleibt jedoch bestehen. Gleichzeitig soll Deutschland dadurch für Antragsteller:innen weniger attraktiv werden, die aus nicht asylrelevanten Gründen einen Schutzstatus beantragen. Der Gesetzentwurf soll damit eine Vorgabe des Koalitionsvertrags umsetzen und die Grundlage schaffen, künftig schneller auf steigende Asylanträge aus bestimmten Staaten reagieren zu können. Außerdem soll eine Regelung aufgehoben werden, die seit 2024 in Abschiebehaft- und Gewahrsamsverfahren zwingend einen Rechtsbeistand vorschreibt.

Der Innenausschuss hat zu dem Gesetzentwurf eine Beschlussempfehlung mit einigen Änderungen vorgelegt. So soll unter anderem das Staatsangehörigkeitsgesetz ergänzt werden: Wer im Einbürgerungsverfahren bewusst täuscht, besticht, droht oder falsche Angaben macht, kann für zehn Jahre von einer Einbürgerung ausgeschlossen werden.

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung wurde in geänderter Fassung mit 457 Ja-Stimmen angenommen. 130 Abgeordnete stimmten mit Nein, es gab drei Enthaltungen von Jan Dieren (SPD), Annika Klose (SPD) und Knuth Meyer-Soltau (AfD). 

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Dafür gestimmt
455
Dagegen gestimmt
130
Enthalten
3
Nicht beteiligt
42
Abstimmungsverhalten von insgesamt 630 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Julia KlöcknerJulia KlöcknerCDU/CSU200 - Kreuznach Dafür gestimmt
Portrait von Annika KloseAnnika KloseSPD74 - Berlin-Mitte Enthalten
Tim Klüssendorf - Pressefoto 2025Tim KlüssendorfSPD11 - Lübeck Dafür gestimmt
Maximilian KnellerAfD131 - Bielefeld – Gütersloh II Dafür gestimmt
Sieghard Knodelfraktionslos Nicht beteiligt
Portrait von Axel KnoerigAxel KnoerigCDU/CSU33 - Diepholz – Nienburg I Dafür gestimmt
Portrait von Ferat KoçakFerat KoçakDie Linke81 - Berlin-Neukölln Nicht beteiligt
Heinrich KochAfD275 - Mannheim Dafür gestimmt
Portrait von Bärbel KoflerBärbel KoflerSPD224 - Traunstein Dafür gestimmt
Jürgen Koegel MBAJürgen KögelAfD267 - Heilbronn Nicht beteiligt
Portrait von Achim KöhlerAchim KöhlerAfD277 - Rhein-Neckar Dafür gestimmt
Portrait von Cansın KöktürkCansın KöktürkDie Linke139 - Bochum I Nicht beteiligt
Daniel KölblCDU/CSU7 - Pinneberg Dafür gestimmt
Portrait von Hans KollerHans KollerCDU/CSU228 - Passau Dafür gestimmt
Portrait von Enrico KomningEnrico KomningAfD16 - Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald II Dafür gestimmt
Portrait von Anne KönigAnne KönigCDU/CSU125 - Borken II Dafür gestimmt
Portrait von Jörn KönigJörn KönigAfD41 - Stadt Hannover I Dafür gestimmt
Portrait von Markus KoobMarkus KoobCDU/CSU175 - Hochtaunus Dafür gestimmt
Das Foto zeigt die Bundestagsabgeordnete der Grünen Chantal Kopf.Chantal KopfBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN281 - Freiburg Dagegen gestimmt
Portrait von Stefan KorbachStefan KorbachCDU/CSU178 - Wiesbaden Dafür gestimmt
Carsten Körber MdBCarsten KörberCDU/CSU164 - Zwickau Dafür gestimmt
Portrait von Thomas KorellThomas KorellAfD66 - Altmark – Jerichower Land Dafür gestimmt
Portrait von Konrad KörnerKonrad KörnerCDU/CSU241 - Erlangen Dafür gestimmt
Portrait von Jan KösteringJan KösteringDie Linke98 - Oberbergischer Kreis Dagegen gestimmt
Steffen KotréSteffen KotréAfD62 - Dahme-Spreewald – Teltow-Fläming III Dafür gestimmt