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Frage von Kerstin S. •

Frage an Tim Stuchtey von Kerstin S. bezüglich Soziale Sicherung

Seit Jahren ist die mangelnde Personalausstattung in den Berliner Jugendämtern bekannt. Dadurch ist der Kinderschutz nicht ausreichend gesichert. Meine Frage ist nun, wie Sie sich die zukünftige Personalausstattung des Regionalen Sozialpädagogischen Dienstes in meinem Wohnbezirk vorstellen? Was werden Sie tun um eine ausreichende und qualifizierte Personalausstattung zu erreichen ?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Surmund,

zunächst ganz herzlichen Dank, dass Sie sich auch persönlich für diesen wichtigen Bereich der Kinder- und Jugendarbeit einsetzen.

Aufgrund meiner eigenen persönlichen Erfahrung und politischen Überzeugung ist es wichtig, dass der Staat dort tätig wird, wo Menschen nicht selbst für sich sorgen können oder die Konsequenzen ihres Tuns nicht hinreichend einschätzen können. Der Kinderschutz und das Angebot des Sozialen Pädagogischen Dienstes gehört ganz zweifellos in diese Kategorie.

Bevor allerdings zusätzliche Stellen in diesem Bereich geschaffen werden, gilt es – wie in vielen anderen Bereichen der Berliner Verwaltung auch – zunächst mit Hilfe einer zeitgemäßen technischen Ausstattung und einer Digitalisierung von routinemäßigen Arbeitsschritten, die vorhandenen Mitarbeiter von Aufgaben zu entlasten sowie Entscheidungsunterstützung zu liefern und ihnen damit mehr Zeit für Beratung und den unmittelbaren Einsatz zum Kindswohl zu verschaffen. Die Zeit für die Dokumentation oder auch für die ja netten, aber aus meiner (zugegeben eher oberflächlichen) Sicht verzichtbaren Routinebesuche bei jungen Eltern kann hier besser eingesetzt werden. Den letzten Punkt würde ich allerdings zunächst noch mit den Mitarbeitern besprechen wollen, bevor ich mich hier festlege.

Diese Maßnahmen der Verwaltungsmodernisierung wären, wenn umgesetzt, sicher ein wichtiger Baustein, um die gegenwärtige Überlastung zu mildern. Ausreichend wären sie wahrscheinlich aber nicht. Von daher wird es am Ende dann doch darum gehen, Stellen innerhalb der Verwaltung in Richtung des Sozialen Pädagogischen Diensts zu verschieben, um hier mehr Personal für die Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und Eltern bereitzustellen. Gerade an diesen Stellen kann der Staat helfen, die Startchancen junger Menschen anzugleichen. Hier eingesetzte Mittel sind deutlich produktiver, als erst in späteren Lebensphasen viel aufwendiger und mit weniger Erfolgschancen zu versuchen, Chancengerechtigkeit herzustellen.

Ich hoffe diese Antwort hilft Ihnen, die für Sie richtige Wahl am 18. September zu treffen.

Mit freundlichen Grüßen

Tim Stuchtey