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Stephan Pilsinger
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Frage von Patrik B. •

Sehr geehrter Herr Pilsinger, warum nehmen Sie Privatversicherte und privat versicherte Beamte von Ihrer Forderung nach 200 Euro Facharztgebühr aus?MfG Patrik B.

Zitat"Wer sich bewusst nicht durch ein Primärarztsystem steuern lässt und unnötige Arzttermine in Anspruch nimmt, muss die Kosten dafür selber tragen.

https://regionalheute.de/unionspolitiker-fuer-strafgebuehr-bei-umgehung-von-primaerarztsystem-1758319563/

Nehmen diese Gruppen keine unnötigen Termine in Anspruch?

Wieso bekommen eigentlich Privatversicherte immer noch schneller einen Termin als GKV-Versicherte,trotz vorherigem Hausarztbesuch?

https://www1.wdr.de/nachrichten/zwei-klassen-medizin-termine-facharzt-100.html

Sollte nicht besser das System der PKV abgeschafft werden damit alle Patienten gleich behandelt werden und nicht ein finanzieller Anreiz für Fachärzte besteht Privatversicherte zu bevorzugen?

Wie hoch sind eigentlich die Kosten für die Steuerzahler, verursacht durch die Beihilferegelungen für Beamte?

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-08/beihilfe-beamten-gesundheitsleistungen

Können wir uns das noch leisten?

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CSU

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Bei der Idee des Primärarztmodells geht es auch um die Frage, wie wir die Finanzen des in Schieflage geratenen GKV-Systems nachhaltig stabilisieren können und damit die Beiträge von rund 90 Prozent der Bevölkerung, also von rund 75 Millionen Menschen in Deutschland, zumindest stabil halten, wenn nicht wieder senken können. Das PKV-System hingegen trägt sich durch seine besondere Beitragsstruktur selbst und muss in Schieflagen nicht von der öffentlichen Hand bezuschusst werden. Daher möchte ich es auch keinesfalls abschaffen, zumal die hier aufgebauten Altersrückstellungen starke Beitragssteigerungen der privat Versicherten im Alter vermeiden. Das ist ein funktionierendes System sui generis, das man nicht einfach so abschaffen kann und darf. Davon bin ich überzeugt.

Ich bin ebenfalls überzeugt davon, dass wir bei einem funktionierenden Primärarztmodell pro Monat mehrere Millionen Euro im System einsparen, weil wir so unnötige Doppel- und Mehrfachuntersuchungen vermeiden und die Patienten gezielter in die für sie individuell passende und notwendige Versorgung lotsen können. Aktuelle Berechnungen gehen gar von Einsparungen von bis zu 500 Millionen Euro pro Jahr aus. 

Jetzt gilt es, dieses Modell klug und im Interesse der Patienten zu entwickeln, wobei Chroniker besonders mitbedacht und die im Koalitionsvertrag genannten Facharztgruppen primärärztlich tätig bleiben müssen.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Pilsinger

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