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Sebastian Hartmann
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Frage von Ralph S. •

Sehr geehrter Herr Hartmann, Warum folgen Sie bei der Wahlrechtsreform nicht dem preisgekrönten mathematischen Modell von Sebastian Goderbauer (RWTH Aachen)?

Das Modell ist skalierbar, mathematisch sauber, und verfassungsrechtlich wasserdicht. Eine Verfassungsklage der Union bliebe aus.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihren Hinweis auf das mathematische Modell zum Neuzuschnitt von Wahlkreisen von Sebastian Goderbauer!

Das Berechnungssystem klingt interessant und dürfte bei einem Neuzuschnitt der Wahlkreise für die Wahlkreiskommission eine gute Hilfestellung sein. Ziel unserer Reform ist es allerdings, Überhangmandate und Ausgleichsmandate vollständig zu vermeiden. Auch eine weitere Verringerung der Anzahl der Wahlkreise durch einen Neuzuschnitt des Wahlgebiets würde das zugrundeliegende Problem nicht lösen. Unser Modell einer verbundenen Mehrheitsregel & Ersatzstimme erreicht durch das Erfordernis der Zweitstimmendeckung eine Reduzierung der Mandate auf die gesetzliche Regelgröße und zwar unabhängig von der Anzahl der Wahlkreise. Mit unserem Modell wäre auch die zum Zwecke der Verkleinerung des Parlaments beschlossene Reduzierung auf 280 Wahlkreise nicht mehr erforderlich. Und anders als bisher würde jedes Bundesland so viel Sitze erhalten, wie ihm nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Hartmann

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