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Frage von Rick G. •

Frage an Sebastian Czaja von Rick G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Czaja,

Sie schreiben immer wieder, dass der BER zu klein sei. Das ist schlichtweg falsch. Durch den zusätzlichen Terminal und der 2018 in Bau gehenden 3 Startbahn so wie den Optionen Schönefeld weiter zu nutzen hat der BER ein höheres Potenzial als Frankfurt. Sie arbeiten hier mit stark veralteten Daten, die Sie hier verwenden.

Selbst wenn Ihre Daten stimmen sollten und sich über 40 Gutachten irren, ihrem einen gegenüber, wie soll ein reduzierter Flugverkehr mit 4 Millionen Passagieren (100%)zu einer Entlastung führen?

2. Frage. Als nicht Innungs Taxifahrer, was die meisten von uns sind, wird einem der Zugang zu Tegel verweigert. Wird Tegel dann freigegeben? Wird sie FDP UBER zulassen? Wenn ja, wie verhindern Sie dann den Verkehrs Zusammenbruch. Derzeit ist eines der stärksten Probleme auf der Stadtautobahn der ständige Pendelverkehr zwischen den Flughäfen, wie wollen Sie diese entschärfen?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr G.,

leider muss ich Ihnen wiedersprechen. Der BER ist zu klein, wenn er, wann auch immer, eröffnet.

Derzeit ist er ausgelegt auf eine Kapazität von 27 Millionen Fluggästen. Bereits im vergangenen Jahr aber starteten und landeten schon 29,53 Millionen Passagiere an den beiden Flughäfen Schönefeld und Tegel. Und jährlich kommen rund zwei bis drei Millionen hinzu. Das heißt, wenn der Flughafen 2018 eröffnen würde, was noch in den Sternen steht, wären es schon knapp 36,5 Millionen.

Für 2030 werden gar 60 Millionen Fluggäste prognostiziert. Mit seinen zwei Start-und Landebahnen kann der BER aber nur maximal 45 Millionen Passagiere befördern.

Die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen, ist der Weiterbetrieb von Tegel.

Denn eine dritte Start- und Landebahn, von der Sie reden, ist nicht einmal in der Planung. Wenn man einmal die Startbahn-West des Frankfurter Flughafens als Maßstab zugrunde legt, wird es, wenn ein solches Projekt heute überhaupt noch zu realisieren ist, Jahre, wenn nicht Jahrezehnte dauern, bis die Bahn in Betrieb geht. In Frankfurt hat es 22 Jahre gedauert.

Zu Ihrer zweiten Frage: Der Zugang zu Tegel hat nichts mit der Mitgliedschaft in einer Innung oder sonstigem Verband zu tun. Jeder Taxi-Unternehmer kann sich beim Flughafen registrieren lassen und erhält dann einen Transponder, mit dem der Zugang möglich ist. Sich zu registrieren bzw. nicht zu registrieren, ist eine unternehmerische Entscheidung.

Was das Thema Uber betrifft, kann ich nur sagen: Die Frage für oder gegen Uber greift zu kurz. Vielmehr geht es darum, den Markt der Personenbeförderung der heutigen Zeit anzupassen. Dazu brauchen wir auch zeitgemäße Regeln, die alle – auch neue – Nutzergewohnheiten einbeziehen und gleichzeitig Weiterentwicklungen und Innovationen Raum geben. Diese Regeln müssen jedoch für alle gelten und Basis für einen fairen Wettbewerb sein: Egal, ob Uber oder klassisches Taxi, ob Linienbus oder Sammeltaxi. Maßstab muss dabei Transparenz und Nutzersicherheit sein - für alle, egal wie sie sich wann von wem fortbewegen lassen wollen.

Und gerade um den Verkehrskollaps zu verhindern, wollen wir ja Tegel erhalten, damit sich der ganze Zugangsverkehr nicht auf den BER konzentriert und den Ostteil der Stadt einseitig belastet. Und deshalb brauchen wir auch den Weiterbau der A 100 und den Lückenschluss des Mittleren Autobahnrings.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Czaja
Generalsekretär