Portrait von Nicole Westig
Nicole Westig
FDP
96 %
24 / 25 Fragen beantwortet
Frage von Thomas F. •

Würden Sie sich dafür einsetzen, im Rahmen der laufenden Pflegereform die Aufnahme von pflegenden Angehörigen in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu ermöglichen?

Sehr geehrte Frau Westig,

ich pflege meine Mutter in Vollzeit. Meine größte Ausgabe ist der mtl. Beitrag zur PKV.

Die meisten pfleg. Angehörigen haben Zugang zur GKV - als Rentner, Ehegatte oder tlw. berufstätig. Der Rest muss in die PKV.

Das ist eine große Belastung und führt auch zu Mehrkosten für die Gemeinschaft, weil die Eltern dann i.d.R. ins Pflegeheim müssen.

Es gab schon diverse Verbesserungen für pflegende Angehörigen, z.B. die Aufnahme in RV und ALV. Leider fehlt die GKV. Es ist eine Lücke.

M.E. werden die Kosten für die Aufnahme der pflegenden Angehörigen in die GKV überschätzt. Denkbar wäre auch eine Lösung mit Zusatzbeiträgen des pfleg. Angehörigen. Die PKV ist keine Lösung, da kaum noch bezahlbar.

Sind Ihnen Fallzahlen zum Kreis der Betroffenen und Kostenschätzungen bekannt? Würden Sie meinen Vorschlag unterstützen?

Ich weiß, dass der Wegfall der PKV das Problem auch lösen würde, aber darauf können wir nicht warten.

MfG

Portrait von Nicole Westig
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr. F. 

zunächst möchte ich Ihnen meine Anerkennung dafür aussprechen, dass Sie Ihre Mutter in Vollzeit pflegen. Pflegende Angehörige wie Sie sind eine tragende Säule in unserer pflegerischen Versorgung. 

Sie schildern, dass die Beiträge zu Ihrer privaten Krankenversicherung (PKV) Sie unter finanziellen Druck setzen. In der Vergangenheit wurden mit dem Standardtarif (1994) und dem Basistarif (2009) zwei brancheneinheitliche Tarife für langjährige Versicherte in der PKV geschaffen. Beide Tarife sind in der Höhe des Beitrags gedeckelt und ermöglichen so oft eine Beitragsersparnis. Die privaten Krankenversicherungen sind verpflichtet, Sie bei Interesse über die Wechselmöglichkeiten in diese Tarife zu informieren. Für eine Aufnahme von Vollzeit-pflegende Angehörigen in die gesetzliche Krankenversicherung sehe ich daher aktuell keinen Handlungsbedarf.

Viele Grüße 

Ihre 
Nicole Westig

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Nicole Westig
Nicole Westig
FDP