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Nese Erikli
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Frage von Wilm B. •

Warum sollen Kinder gegen die Empfehlungen der STIKO geimpft werden? Warum entscheiden die Minister gegen die Experten?

Warum versuchen Minister sich mit ihren Beschlüssen und Anordnungen gegen die Experten der STIKO zu stellen und Kinder Impfen zu wollen?
Warum zählt die Aussage von den Experten nichts mehr und Laien entscheiden was gemacht wird?
Wo gehen wir in Deutschland hin?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wilm Buhr

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Dr. B.

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Ständige Impfkommission hat am 24. August 2021 eine Impfempfehlung für alle 12- bis 17-Jährigen mit einem der beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe (Comirnaty von BioNTech/Pfizer und Spikevax von Moderna) ausgesprochen. Zuvor hatte die Stiko die Impfung für 12-17-Jährige nur empfohlen, wenn zum Beispiel bestimmte Vorerkrankungen vorlagen oder enge Kontaktpersonen der Kinder und Jugendlichen selbst nicht oder nicht ausreichend durch eine Impfung geschützt werden konnten. Für die betroffenen Jugendlichen hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration eine Impfmöglichkeit geschaffen.

Zudem war auch für Kinder und Jugendliche, die gesund waren und unter keine der weiteren genannten Gruppen gefallen sind, eine Impfung möglich. Voraussetzung dafür war allerdings immer eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Analyse und ein ausführliches ärztliches Aufklärungsgespräch. Die endgültige Entscheidung, ob im konkreten Einzelfall eine Impfung zu empfehlen ist, lag dabei immer beim impfenden Arzt. Die Impf-Ärzte, etwa in den Impfzentren, sind nicht an Weisungen gebunden, denn sie tragen die medizinische Verantwortung für die Impfung.

Die Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren vor der Empfehlung der Stiko am 24. August 2021 wurde von Seiten des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg nicht explizit empfohlen, sie war jedoch nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes/Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten sowohl in den Impfzentren als auch bei den Hausärzten möglich.

Ich danke Ihnen nochmals für Ihre Nachfrage und hoffe, Ihnen mit meiner Antwort weiterzuhelfen.

Herzliche Grüße 
Nese Erikli MdL

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