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Michael Kießling
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Frage von Manuel W. •

Wie stehen Sie zu PV Anlagen für Privathäuser

Sehr geehrter Herr Kießling,

Ich bin Energieberater im Landkreis Starnberg. Meine Klienten fragen mich aktuell häufig ob sie bei sich noch eine PV Anlage installieren sollen. Viele Menschen sind aufgrund der Aussagen von Frau Reiche sehr verunsichert und enttäuscht, sie haben das Gefühl die Regierung will ihnen als Eigenheim Besitzer eine gewisse Energieautonomie nicht mehr zugestehen.
Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Was kann ich meinen Kunden zu diesem Thema sagen?

Ich freue mich auf ihre Rückmeldung

Mit freundlichen Grüßen
Manuel W.
Gebäudeenergieberater HWK

Michael Kießling MdB_Quelle Oliver Grüner
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihr Schreiben zum Thema der Förderung privater Solaranlagen. Gerne möchte ich Ihnen in diesem Zusammenhang sowie im Hinblick auf die Förderung erneuerbarer Energien insgesamt die aktuelle Position der Union darlegen.

Die Förderung erneuerbarer Energien wird kontinuierlich überprüft und angepasst – dies war in der Vergangenheit stets der Fall und ist auch Bestandteil einer verantwortungsbewussten Förderpolitik. Die Bundeswirtschaftsministerin hat dies kürzlich betont. Bestehende Anlagen genießen Bestandsschutz, und auch die Preisentwicklung bei Photovoltaikanlagen verläuft aktuell sehr dynamisch.

Der große wirtschaftliche Vorteil von Dach-Solaranlagen liegt heute nicht mehr vorrangig in der Förderung, sondern im Eigenverbrauch, bei dem der Strom deutlich günstiger ist, als wenn er vom Versorger bezogen wird. Besonders in Kombination mit modernen und immer günstiger werdenden Batteriespeichern wird dieser Vorteil noch verstärkt.

Auch mit den bisherigen Novellen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wurden höhere Anforderungen an die Systemdienlichkeit neuer Erneuerbare-Energien-Anlagen gestellt. So wurde beispielsweise die Einspeisevergütung bei negativen Preisen abgeschafft, und es wurden Anforderungen an eine bessere Steuerungsfähigkeit formuliert.

Bereits in der vergangenen Legislaturperiode wurden erste Schritte zur Steuerungsfähigkeit und Direktvermarktung von Erneuerbare-Energien-Anlagen unternommen. Weitere Maßnahmen, etwa vonseiten der Bundesnetzagentur im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Netzkosten, sind ebenfalls geplant.

Die erneuerbaren Energien insgesamt werden weiter dringend gebraucht – sowohl zur Dekarbonisierung als auch als Grundlage für innovative Technologien. Die erneuerbaren Energien sollen 80 Prozent und mehr der Stromerzeugung übernehmen. Dazu können und müssen sie mehr Systemverantwortung übernehmen, d.h. einen Beitrag zur Netzstabilität, zur Regelbarkeit und zur Steuerbarkeit zu leisten. Sie sollten auch einen Beitrag bei den Kosten des Gesamtsystems leisten.

Der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Andreas Lenz, hat dies folgendermaßen zusammengefasst: „Der ungesteuerte Zubau führt zu Netz-Stress und negativen Strompreisen. Das heißt, es muss sogar noch bezahlt werden, damit der Strom abgenommen wird. Deshalb ist es richtig, dass die Erneuerbaren mehr Systemverantwortung übernehmen müssen. Der Strom muss stärker dann produziert werden, wenn er gebraucht wird, mehr Markt hilft dabei. Ebenso mehr Speicher und eine stärkere Berücksichtigung der Netzsituation.“

Ich hoffe, dass ich Ihnen die Position der Union zu diesem Thema verständlich darlegen konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Kießling

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