Frage an Michael Kießling von Andreas F. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Kießling,
letzte Woche wurde im Deutschen Bundestag über die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen abgestimmt. Soweit ich informiert bin, hat sich ihre Fraktion geschlossen dagegen ausgesprochen, also wohl auch Sie. Meines Erachtens wäre ein Tempolimit ein sehr wirksamer Beitrag zur Reduktion des klimaschädigenden CO2-Ausstoßes: Der Verkehrsfluss würde gleichmäßiger, es würde weniger Energie für Beschleunigungen benötigt, weil die einmal erarbeitete Bewegungsenergie besser genutzt wurde, und der geringere Luftwiderstand würde weniger Tribut an der Tankstelle erfordern.
Ich kann nicht verstehen, weshalb diese Chance nicht genutzt wurde.
Können Sie mir das erklären?
Dr. A. F.
Sehr geehrter Herr Dr. F.,
ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist bei der Erreichung des Ziels der CO²-Senkung nicht zielführend, auch wenn es auf den ersten Blick einfach und plakativ klingt. Die CO₂-Minderungseffekte eines generellen Tempolimits sind vergleichsweise gering; aktuelle Berechnungen von unabhängigen Forschungsinstituten haben ergeben, dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 130 km/h auf deutschen Autobahnen den CO₂-Ausstoß lediglich um rund 1 Mio. t pro Jahr senken würde.
Die CDU/CSU-Fraktion setzt zur Senkung des CO²-Ausstoßes im Verkehrsbereich auf An-reize für ein klimaschonendes Mobilitätsverhalten sowie die Förderung von innovativen Technologien, wie z.B. des automatisierten und vernetzten Fahrens und der Förderung von alternativen Antrieben. Kohlendioxidemissionen lassen sich am effektivsten dort vermeiden, wo sie entstehen, nämlich bei der Verbrennung von fossilen Treibstoffen im Motor. Wir werden die technologieoffene Förderung alternativer Antriebe weiter vorantreiben und so den Schadstoffausstoß im Verkehrsbereich dauerhaft senken.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kießling, MdB
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