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Mareike Engels
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Frage von Irmi P. •

Frage an Mareike Engels von Irmi P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Liebe Frau Engels,

danke für Ihre Antwort auf meine erste Frage. Gibt es denn auch etwas, was Sie speziell für behinderte Frauen und Kinder (z.B. im Kindergarten oder der Schule) tun möchten? Was sind da Ihre Pläne?

Vielen Dank!
Irmi Pesel

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe I. P.,

gerade die Situation von behinderten Frauen liegt mir sehr am Herzen. Wir wissen aus zahlreichen Studien, dass sie von Mehrfachdiskriminierungen und auch verstärkt von Gewalt betroffen sind. Deswegen haben wir den besonderen Diskriminierungsschutz von Frauen und Kindern in der Novellierung des Gleichstellungsgesetzes festgeschrieben. Auch die Hamburgischen Beratungsstellen für Opfer von Gewalt haben sich immer stärker auf die Bedürfnisse von Frauen mit Behinderung eingestellt. Hierbei möchte ich Sie in der nächsten Legislatur weiter unterstützen - dies ist im Übrigen auch eine Anforderung der Istanbul-Konvention.

Ich halte es auch für einen guten Schritt, dass mit dem Bundesteilhabegesetz die Frauenbeauftragten in den Werkstätten festgeschrieben wurden. Mit einem Bürgerschaftsantrag, der auf meine Initiative zurück ging, haben wir dafür gesorgt, dass diese auch entsprechende Fortbildungen erhalten um ihren Job gut zu erledigen.

Allen Kindern einen guten Start zu ermöglichen, das ist unser Ziel. Für die Kita bedeutet das auch, dass wir im Bereich Inklusion noch besser werden müssen, was im Rahmen des Gutschein-Systems (was grundsätzlich viele Vorteile hat) nicht so einfach ist. Wir wollen die Beratung von Eltern mit behinderten Kindern verbessern und noch mehr Kitas in Hamburg dazu bewegen, inklusiver zu arbeiten, damit auch für Familien mit besonderen Bedürfnissen die Wege möglichst kurz sind und auch beim Wechsel von der Krippe in den Elementarbereich kein Kitawechsel nötig wird.

In der Schule sind wir in Hamburg mit der Inklusion schon sehr weit, nichtsdestotrotz sehen wir auch hier Verbesserungsbedarf. Inklusion ist mehr als sonderpädagogische Feststellungsdiagnostik, sie ist vielmehr der professionelle Umgang mit jeglicher Form von Vielfalt. Es geht darum, die Kinder und Jugendlichen optimal zu fördern. Wir brauchen daher eine stärkere Ausrichtung auf Förder- statt Feststellungsdiagnostik. Lehrkräfte brauchen daher mehr zielgerichtete Unterstützung durch Psycholog*innen sowie Sozial- und Sonderpädagog*innen. Deswegen haben wir uns im Zuge der Einigung mit der Volksinitiative „Gute Inklusion“ verpflichtet, im Inklusionsbereich fast 300 neue Stellen zu schaffen. Damit verbessern wir die Inklusion in Hamburg erheblich.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen.

Herzliche Grüße,
Mareike Engels

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