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Lothar Riebsamen
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Frage von Jochen D. •

Frage an Lothar Riebsamen von Jochen D. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Riebsamen,

meine Frau und ich sind Zahnärzte in Meckenbeuren und haben im Moment nach Empfehlung der Zahnärztekammer unseren Praxisbetrieb auf ein Notdienst eingeschränkt. Der daraus resultierende Umsatzeinbruch ist für uns, wie für die allermeisten Kollegen, Existenzbedrohend.
Wieso werden Zahnärzte explizit von der Förderung durch das Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz ausgeschlossen. Die Anforderungen an Zahnärzte orientieren sich sonst immer an Chirurgen, nun aber scheinen wir weniger wert zu sein.
Bitte setzen Sie sich dafür ein das auch Zahnärzte gefördert werden.
Vielen Dank. Bleiben Sie gesund.
( Vielleicht gibt es Ihren Zahnarzt bald nicht mehr. )

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jochen Hübner

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Hübner,

vielen Dank für Ihre E-Mail, in welcher Sie Ihre, aufgrund der Corona-Krise momentan veränderte Situation als niedergelassenes Zahnärzteehepaar schildern. Ich kann Ihre Sorgen sehr gut nachvollziehen, möchte im Folgenden aber kurz auf die Beweggründe für die Regelungen des nun beschlossenen Hilfspaketes eingehen.

Einerseits gilt es die Krankenhäuser möglichst gut auf die uns noch bevorstehende große Welle an Corona-Erkrankungen vorzubereiten. Hierfür erhalten diese nun finanzielle Mittel, um beispielsweise mehr Beatmungsplätze einzurichten oder um freie Betten für Corona-Erkrankte freizuhalten.
Aktuell tragen allerdings noch nicht die Krankenhäuser die Hauptlast der Corona-Epidemie. Diese wird im Moment von den niedergelassenen Ärzten getragen - die meisten Behandlungen finden stationär statt. Deshalb erhalten die niedergelassenen Ärzte ebenfalls finanzielle Unterstützung.
Darüber hinaus steht für alle Betriebe und Freiberufler – auch des Gesundheitswesens – die mit zum Teil dramatischen Erlösausfällen rechnen müssen, ein eigenes Hilfspaket bereit. Näheres finden Sie auch auf meiner Homepage unter folgendem Link:
https://www.lothar-riebsamen.de/files/post/2020-03-23_Gemeinsam_fur_Baden-Wurttemberg.pdf

Es geht also beileibe nicht darum, irgendjemanden von der Förderung auszuschließen. Vielmehr geht es darum, die ausschlaggebenden und systemrelevanten Einrichtungen bestmöglich auf den drohenden Anstieg der Erkrankungen vorzubereiten.

Ich bitte Sie daher um Ihr Verständnis für die Ausgestaltung des Hilfspakets und hoffe, ich konnte durch meine Erläuterungen etwas dazu beitragen, dies nachvollziehbarer zu machen.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin

Lothar Riebsamen MdB