Ist die Arbeit als Bundesinnenminister eine Teilzeitaufgabe?
Sehr geehrte Frau Griese,
Ministerin Faeser hat bekannt gegeben, neben ihrer Aufgabe als Innenministerin auch den Wahlkampf in Hessen als Spitzenkandidation durchzuführen. Deutschland steht vor immensen Herrausforderungen bezüglich der inneren Sicherheit: Asylpolitik, Flüchtlinge aus der Ukraine, Cyberangriffe (verstärkt auch aus Russland) und die Sicherheit (z. B. der Messerangriffe eines gerade aus der Untersuchungshaft entlassenen Mannes im regionalzug Kiel-Hamburg Anfang des Jahres). Gerade in der aktuellen Situation erfordert das Amt ein Maximum an Engagement und Aufmerksamkeit. Gleichzeite hat Frau Faeser angekündtigt, als Spitzenkandidatin in Hessen zu fungieren. Wie ist das vereinbar?
Sehr geehrter Herr R.,
Spitzenkandidatin bei einer Wahl zu sein, ist kein Beruf. Präsenz bei den Wählerinnen und Wählern zu zeigen, ist die Pflicht jeder Politikerin und jedes Politikers. Dies gilt auch und gerade für diejenigen, die an der Spitze eines Bundesministeriums stehen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wird es schaffen, sein Amt mit den Herausforderungen einer Spitzenkandidatur zu vereinbaren, wenn er 2025 erneut zur Wahl antritt.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Griese
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