Portraitaufnahme von Isabell Steidel die mit verschränkten Armen vor einer Steinmauer steht
Isabell Steidel
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martina S. •

Ich bin voll berufstätig (40 Std. Woche)habe einen Pflegefall. Sind Sie dafür, daß auch ich dafür Rentenpunkte als Pflegende erhalten sollte? Auch eine Gleichstellung der Kosten bei Pflege daheim.

Pflege daheim ist sehr kräftezehrend und sollte mehr Wertschätzung erfahren. Anträge werden Monate lang verschleppt ohne Konsequenzen. Pflege daheim sollte genauso viel Wert sein wie in einem Pflegeheim. Ich bin hier von den Parteien enttäuscht. Ich wähle schon immer Grün. Dieses Jahr schwanke ich/wir noch.

Portraitaufnahme von Isabell Steidel die mit verschränkten Armen vor einer Steinmauer steht
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau. S. .

vielen Dank für Ihre Anfrage! Ich habe großen Respekt vor der Leistung, die Sie im Alltag erbringen müssen. Und ich stimme Ihnen voll zu: Die Situation für Pflegende muss besser werden!

Ich habe Ihnen mal den Teil unseres Wahlprogrammes eingefügt (Seite 52), der exakt beschreibt, was wir planen:  

Ambulante Pflege stärken
Wer pflegebedürftig ist, hat die bestmögliche Pflege und Unterstützung für ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben verdient. Gerade in einer alternden Gesellschaft braucht es dafür überall vielfältige, auf den Bedarf vor Ort angepasste pflegerische Angebote, die auf die individuellen Bedürfnisse und biografischen Hintergründe der Pflegebedürftigen eingehen. Statt weiterer Großeinrichtungen sind mehr ambulante Wohn- und Pflegeformen nötig, zum Beispiel Angebote der Tages-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege oder Pflege-Wohngemeinschaften – eingebettet in ein Umfeld, das Menschen im Alter oder bei Assistenzbedarf dabei unterstützt, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Gerade im ländlichen Raum können Community Health Nurses wie früher die Gemeindeschwestern eine große Stütze sein. So wird die Pflege auch für Angehörige einfacher. Dafür wollen wir die rechtlichen Rahmenbedingungen für Quartierspflege schaffen und den Kommunen ermöglichen, eine verbindliche Pflegebedarfsplanung vorzunehmen, um das Angebot an Pflege vor Ort zu gestalten. Ein Bundesprogramm soll eine Anschubfinanzierung für Kommunen bereitstellen, die sich hier auf den Weg machen. Leistungen der Pflegeversicherung sollen bedarfsgerecht, wohnformunabhängig und als persönliches Budget verfügbar sein. Jemanden zu pflegen verdient unsere Anerkennung und die Unterstützung der Gesellschaft. Deshalb wollen wir Menschen, die Verantwortung für Angehörige, Nachbar*innen oder Freund*innen übernehmen, mit der PflegeZeit Plus besonders unterstützen. Wir ermöglichen damit allen Erwerbstätigen eine Lohnersatzleistung bei dreimonatigem Vollausstieg und dreijährigem Teilausstieg, die pflegebedingte Arbeitszeitreduzierungen finanziell abfedert.

Eine doppelte Pflegegarantie
Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen müssen immer mehr eigenes Geld für ihre Versorgung aufbringen. Wir wollen, dass pflegebedürftige Menschen die für sie notwendigen Pflegeleistungen erhalten, ohne von Armut bedroht zu sein. Mit einer doppelten Pflegegarantie wollen wir die Eigenanteile schnell senken und dauerhaft deckeln. So garantieren wir, dass die selbst aufzubringenden Kosten verlässlich planbar werden. Die Pflegeversicherung soll alle über diesen Betrag hinausgehenden Kosten für eine bedarfsgerechte (ambulante wie stationäre) Pflege tragen. Mit einer solidarischen Pflege- Bürger*innenversicherung wollen wir dafür sorgen, dass sich alle mit einkommensabhängigen Beiträgen an der Finanzierung des Pflegerisikos beteiligen.

Wie Sie sehen, setzen wir uns sehr dafür ein, dass Menschen wie Sie für Ihre kräftezehrende Pflegearbeit mehr Anerkennung erhalten und finanziell bessergestellt werden als im Moment. 

Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter! Bei Rückfragen können Sie sich gerne an isabell@isabell-steidel.de wenden. 

Mit freundlichen Grüßen
Isabell Steidel