Portraitaufnahme von Isabell Steidel die mit verschränkten Armen vor einer Steinmauer steht
Isabell Steidel
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Robert P. •

Frage an Isabell Steidel von Robert P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Steidel,

ich habe eine Frage zur aktuellen Corona Politik.
Ich selbst bin jetzt das 2. mal gegen Corona geimpft und habe mir neben dem Schutz gegen Corona auch wieder mehr Freiheiten erhofft. Diese werden nun aber durch verschiedene Einflüsse, die ich nicht beeinflussen kann nicht ermöglicht. Wieso wird nicht wie in Frankreich eine Impflicht für bestimmte Berufe (Gesundheitswesen, Polizei usw.) vorgeschrieben. Es ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, wieso mit Impfverweigerern immer noch so nachsichtig umgegangen wird. Eine relativ kleine Gruppe entscheidet über das Schicksal von uns allen.
Wann werden wir endlich wieder zum normalen Leben zurückkehren können?

Mit freundlichen Grüßen
Robert Peitz

Portraitaufnahme von Isabell Steidel die mit verschränkten Armen vor einer Steinmauer steht
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr P.

vielen Dank für Ihre Anfrage! 

Das Thema Impfen ist sicherlich eine der zentralen Fragen im Jahr 2021. Es gilt alles darauf auszurichten möglichst schnell eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen, um der Corona-Pandemie ein Ende zu bereiten. 

Dazu stellt sich auch die Frage der Impfpflicht, die Sie hier richtigerweise ansprechen. Zuerst einmal stimme ich Ihnen zu, dass sich Ihre Freiheit nicht deshalb einschränken sollte, weil andere Leute den Impfstoff verweigern. 

Ob dazu jedoch eine Impfplicht für bestimme Berufsgruppen oder gar die gesamte Bevölkerung zielführend ist bezweifle ich. Um die Impfquote weiter zu erhöhen, hat die Grüne Bundestagsfraktion die folgende Position, die ich teile: Die Bundesregierung ist aufgefordert, "in Zusammenarbeit mit den Bundesländern endlich eine auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen abgestimmte Kommunikationsstrategie zu etablieren. Das betrifft zum einen die Gruppe derer, die sich impfen lassen wollen, aber keinen Zugang zu Informationen und Impfangeboten hat. Eine andere Gruppe ist verunsichert, weil die Impfstoffe neu sind oder sie falsch informiert wurden. Viele Bevölkerungsgruppen, die noch nicht geimpft sind, kann man mit faktenbasierten Kampagnen erreichen. Überfällig sind diese Kampagnen auch in verschiedenen Sprachen und die Nutzung verschiedener Kanäle, zum Beispiel durch Fernsehspots während der Hauptsendezeiten."

Wie Sie vielleicht in den letzten Tagen mitbekommen haben werden noch eine Reihe weitere interessante Anreizmöglichkeiten diskutiert, vom Impfen in der Shisha-Bar, um speziell junge Menschen zu erreichen bis hin zur Gratis-Bratwurst für jeden frisch Geimpften. Ich denke wir müssen jetzt alle Mittel ausschöpfen, um die Impfquote zu erhöhen, sowohl mit positiven als auch mit negativen Anreizen. 

Ich bin überzeugt, dass wir so auch ohne eine Impfplicht die erforderliche Impfquote erreichen, sodass Sie als Doppelt-Geimpfter nicht mehr in Ihrer Freiheit eingeschränkt werden. 

Ich hoffe ich konnte Ihr Anliegen beantworten!

Mit freundlichen Grüßen
Isabell Steidel