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Hiltrud Lotze
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Frage von Lina H. •

Werden Tests für Student*innen weiterhin kostenfrei bleiben?

Sehr geehrte Frau Lotze,

zum neuen Semester werde ich mein Studium an der Leuphana in Lüneburg aufnehmen. Nun bin ich immer häufiger mit der anstehenden Regelung konfrontiert, dass Tests kostenpflichtig werden. Ich frage mich, wie das für mich als Studentin zu stemmen ist, wenn ich 3-4 Tage in der Woche in die Uni gehe und täglich Tests bezahlen muss?
Ich setze mich ernsthaft und differenziert mit der Impffrage auseinander und habe dennoch aktuell Sorgen bzgl. einer Impfung, weshalb Testen für mich derzeit die einzige Möglichkeit ist.
Als Alternative wird immer wieder Online-Zuschaltung genannt, doch auch da frage ich mich, nach den Beobachtungen und Berichten vieler Studierender der vergangenen Semester, wie das Konzept eines digitalen Vollzeit-Studiums im Sinne von körperlicher und seelischer Gesundheit ist. Über eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau H.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht, auf die ich Ihnen selbstverständlich antworten und Ihnen meine Gedanken dazu mitteilen möchte.

Zunächst einmal finde ich es sehr erfreulich, dass die niedersächsischen Hochschulen anstreben, den Präsenzlehrbetrieb im Wintersemester 2021/22 möglichst weitgehend wieder aufzunehmen. Hochschulen sind schließlich Orte der Begegnung und des Austausches. Das lässt sich mit Online-Formaten nicht vollständig ersetzen. Angesichts der Infektionslage war eine solche Umstellung des Lehrbetriebes auf Online-Angebote jedoch leider notwendig.

Die nun angestrebte Rückkehr zum Präsenzlehrbetrieb wird durch die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen möglich gemacht, welche die entsprechenden Rahmenbedingungen festlegt. Im Wesentlichen ist das die Anwendung der sogenannten 3G-Regel, nach der ein Zutritt nur für geimpfte, genesene und getestete Personen erlaubt ist. Daneben ist weiterhin die konsequente Einhaltung und Umsetzung der bekannten und im Hygienekonzept beschriebenen Infektionsschutzmaßnahmen notwendig.

Ein wichtiger Faktor für die Rückkehr zum Normalbetrieb an den Universitäten ist eine hohe Impfquote unter den Studierenden und Lehrenden. Denn auch weiterhin ist die oberste Priorität der Schutz der Gesundheit von Mitgliedern und Angehörigen der Hochschulen.

Laut dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gilt für Hochschulen ab Warnstufe 1 ausschließlich die sogenannte 3G-Regel. Das heißt auch: Wer weder genesen noch geimpft ist, muss sich weiterhin regelmäßig testen lassen. Unter Vorlage eines negativen Testergebnisses können Sie weiterhin Hochschuleinrichtungen besuchen. Auf dem Campus der Leuphana Universität werden Testungen bis auf Weiteres weiterhin möglich sein und zwar durch die Teststation, welche vom DRK betrieben wird und sich im Erdgeschoss in Gebäude 12 befindet. Ab dem 11. Oktober 2021 müssen Tests bei Teststationen – anders als bisher – in der Regel selbst bezahlt werden. Das legt eine neue Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums fest, die einen entsprechenden Bund-Länder-Beschluss umsetzt. Laut Pressesprecher Henning Zühlsdorff übernimmt die Leuphana nach dem Ende der Kostenfreiheit am 11. Oktober noch bis zum 22. Oktober die Kosten, um so insbesondere jungen Studierenden, die sich vor Semesterbeginn noch nicht rechtzeitig haben impfen lassen können, die Teilnahme am Studium zu ermöglichen. Nach dem 22. Oktober 2021 werden kostenlose Tests voraussichtlich nur noch für diejenigen, die sich nicht impfen lassen können oder für die es keine allgemeine Impfempfehlung gibt, angeboten werden können. Bisher hat der Bund seit Anfang März das Angebot für kostenlose Bürgertests für alle finanziert. Da mittlerweile kostenlose Impfungen für alle möglich sind, wurde hinsichtlich der Kostenübernahme von Tests entschieden, dass eine dauerhafte Übernahme der Testkosten durch den Bund – und damit durch die Steuerzahler*innen – nicht zu rechtfertigen ist und damit ab dem 11. Oktober 2021 beendet werden soll.

Aktuell ist es so, dass jede und jeder ab dem Alter von 12 Jahren sich kostenlos gegen das Coronavirus impfen lassen kann – und damit sich und andere schützen kann. Sich impfen zu lassen, ist nach meiner Auffassung ein solidarischer Beitrag, der der gesamten Gesellschaft zugutekommt. Damit würden auch entsprechende Kosten für einen Test entfallen. An der Leuphana wird es auch weiterhin Impfaktionen geben.

Es bleibt Ihre persönliche Entscheidung, ob Sie sich impfen lassen. Fakt ist, dass die Impfung eine wirksame Methode ist, die Pandemie einzudämmen und vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen. Eine hohe Impfquote schützt uns alle und trägt dazu bei, zur Normalität zurückzukehren. An der Leuphana ist diese Rückkehr u.a. möglich, weil laut einer AStA-Umfrage bereits 84 Prozent der befragten Studierenden geimpft oder genesen sind. Ich selbst habe mich auch impfen lassen und vertraue auf die Wissenschaft. Bei Unsicherheiten und Fragen bezüglich der Corona-Schutzimpfung können Sie jederzeit auch eine medizinische Beratung in Anspruch nehmen.

Der Schritt zum Präsenzbetrieb ist für viele Studierende eine Erleichterung. Ergänzend dazu planen einige Universitäten, die hybride Lehre oder erprobte Online-Formate, die sich aus den Erfahrungen der „Corona-Semester“ bewährt haben, beizubehalten bzw. weiterzuentwickeln. Auch das könnte für Sie eine Möglichkeit sein, in einem Mix dieser Formate Ihr Studium aufzunehmen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen erfolgreichen Start in Ihr Studium an der Leuphana.

Mit freundlichen Grüßen
Hiltrud Lotze