Sehr geehrte Frau Schmidt, Was wird getan um die 2018 in Somalia entführte Krankenschwester Sonja Nientiet zu befreien? Viele Grüße von einer Kollegin aus dem Gesundheitswesen Cornelia B.

Sehr geehrte Frau B.,
Der Entführungsfall der in Somalia verschleppten Sonja Nientiet hat bereits 2018 den Deutschen Bundestag, insbesondere den Auswärtigen Ausschuss, bewegt. Seit dieser Zeit ist Frau Nientiet nicht in Vergessenheit geraten, das Auswärtige Amt ist seit dieser Zeit bemüht, Informationen zum Verbleib zu sammeln und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit den Entführern zu finden, damit eine Freilassung möglich wird.
Leider passieren Entführungsfälle in Somalia sehr häufig. In einigen dieser Fälle können die Geiseln bereits nach kurzer Zeit wieder in Freiheit nach Hause zurückkehren, in anderen Fällen bedarf es jahrelanger Bemühungen. Zu erheblichen Verzögerungen bei Freilassungen kommt es immer dann, wenn kein Kontakt zu den Entführern aufgebaut werden kann, dieser immer wieder abgebrochen wird oder überhaupt nicht klar ist, wer die Entführer sind. Und ein wesentlicher Faktor bleibt der Grund der Entführung: Sollen damit Gefangene freigepresst oder finanzielle Mittel erpresst werden.
Jedoch muss ich Sie an dieser Stelle um Verständnis bitten, dass ich mich, wie auch das Auswärtige Amt, nicht zu Entführungsfällen äußern möchte, um weder das Leben einer Geisel noch die Bemühungen von offiziellen Stellen oder dem Internationalen Roten Kreuz zu erschweren.
Auch wenn es sicher kaum ein Trost sein wird, insbesondere nicht für die Angehörigen, die schon so lange auf die sichere Heimkehr warten, kann ich Ihnen versichern, dass Frau Nientiet nicht vergessen ist und der Fall, gerade auch nach dem Auftauchen des entsprechenden Videos, mit Dringlichkeit verfolgt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Dagmar Schmidt, MdB