Werner Fischer
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Frage von Manfred von B. •

Frage an Werner Fischer von Manfred von B. bezüglich Wirtschaft

Bei wacher Beobachtung des derzeitigen Wirtschaftsgeschehens ist zu sehen, daß alle volkswirtschaftlichen Ansätze quer durch die bekannten Parteien, die aktuellen Probleme nicht in den Griff bekommen und viel zu kurz greifen. Alternative Ansätze, wie sie schon Anfang des Jahrhunderts z.B. von Sylvio Gsell formuliert wurden und die inzwischen auch von renomierten Wirtschaftspolitikern wie Bernard Lietaer ("Vater" des ecu = Vorgänger des Euro) - so in seinem Buch"Mysterium Geld"- aufgegriffen und weiterentwickelt werden, ignoriert die Politik quer durch die Parteien. Der Verdacht drängt sich auf, daß diese Gedanken nur deshalb nicht aufgegriffen werden, weil sie zum einen langfristiges Denken erfordern würden und zum anderen tiefgreifende Veränderungen in unserer aller Denk- und Verhaltensweisen erfordern würden. Da erscheint es einfacher, das alte neoliberalistische Repertoire in einer Endlosschleife weiter abzuspulen und auf die ominöse Kraft einer reinigenden Krise oder irgend eines anderen Wunders zu hoffen, statt sich mit ganz offensichtlich hilfreichen Ideen auseinander zu setzen und selbst anfangen zu denken.
Inwieweit sind Sie bereit, sich hier sachkundig zu machen und notwendige Schritte dann auch zu gehen ? Was bedeutet das für Sie dann ganz konkret ?
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred von Blon

Werner Fischer
Antwort von
UNABHÄNGIGE

Sehr geehrter Herr von Blon,

ich halte mich in dieser Frage durchaus für sachkundig, wenn auch nicht für einen Spezialisten. Wie ich aus Ihren Worten entnehme, sind Sie von dieser Theorie innerlich überzeugt. Deshalb werde ich auch nicht den Versuch machen, Sie vom Gegenteil zu überzeugen. Doch ich möchte auf 3 Fakten hinweisen:

1. Die "Entwertung" des Geldes ist bereits jetzt fester Bestandteil der Finanz- und Wirtschaftsordung und nennt sich Inflation und Forderungsausfall. Dies wird bei Diskussionen leider fast immer übersehen. Warum eigentlich?

2. Die Verteufelung von Zinsen ist nicht gerechtfertigt, soweit es sich nicht um Wucher-Zinsen handelt. Zinsen sind dann lediglich das Entgelt für das Rückzahlungsrisiko und die damit verbundenen Kosten. Da gibt es heute sicherlich Fehlentwicklungen, die anzuprangern sind. Bitte tun Sie das!

3. Das derzeitige Geld- und Finanzsystem ist nicht einseitig änderbar, sondern nur in einem weltweiten Konsenz aller Staaten. An den Fehlentwicklungen ist nicht das "Werkzeug" Geld schuld, sondern diejenigen, die dieses Werkzeug benutzen. Nicht die Waffe tötet, sondern jene, die sie so einsetzen.

Viele Grüße

Werner Fischer