Sehr geehrter Herr Frei, wie stehen sie zur Aktienrente und gibt es aktuell Pläne der Regierung diese einzuführen um das Rentenniveau zu Sichern?

Sehr geehrter Herr T.,
die Aktienrente war eine Idee der Vorgängerregierung, die von der Ampel aber nicht umgesetzt wurde. Wir verfolgen diese Idee nicht weiter, auch wenn ich die damit verbundene Idee grundsätzlich unterstützenswert fand.
In unserem Koalitionsvertrag haben wir uns unter anderem auf das Modell der sog. Frühstart-Rente geeinigt. Diese wollen wir zum 01.01.2026 einführen. Wir wollen für jedes Kind vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, pro Monat zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen. Der in dieser Zeit angesparte Betrag kann anschließend ab dem 18. Lebensjahr bis zum Renteneintritt
durch private Einzahlungen bis zu einem jährlichen Höchstbetrag weiter bespart werden. Die Erträge aus dem Depot sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. Das Sparkapital ist vor staatlichem Zugriff geschützt und wird erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt. Damit wollen wir die private Altersvorsorge breit in der Gesellschaft verankern.
Unabhängig davon wollen wir das Rentenniveau bei 48 Prozent gesetzlich bis zum Jahr 2031 absichern. Die Mehrausgaben, die sich daraus ergeben, gleichen wir mit Steuermitteln aus. Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren. Entscheidend dürfte in diesem Zusammenhang sein, dass wir kluge Anreize für Mehrarbeit setzen wollen. Das betrifft etwa die Vereinbarung, mit der Aktivrente Erwerbsarbeit ab 67 bis zu 2.000 EUR/Monat oder generell Überstundenzuschläge steuerfrei zu stellen. Nur mit Fleiß und Anstrengung werden wir unseren Wohlstand, der sich insbesondere in den Sozialversicherungen widerspiegelt, sichern können.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei