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Stefan Schwartze
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Frage von Axel H. •

Wie geht es weiter mit der Bahnstrecke Löhne-Hameln?

Sehr geehrter Herr Schwartze, nach Unterbrechung durch Bauarbeiten mit Busersatzverkehr sollte es heute wieder rollen, aber statt dessen laufend Verspätungen/Ausfälle. Die Infrastruktur scheint schlecht zu sein. Nachdem es früher zwei Gleise gab, sind es nach den Abbauexzessen der Bahn meiner Meinung nach zu wenig Ausweichbahnhöfe. Ist ein Zug verspätet, überträgt es sich auf den Gegenzug, weil der warten muss. Eigentlich ist der Vlothoer Busverkehr gut auf die Anschlüsse eingerichtet. Aber ist der Zug zu spät, ist natürlich der Bus weg und die Alternative: 1 Stunde Wartezeit oder sich mit dem PKW abholen lassen.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr H.,

wenn Sie die Diskussion um die vom Bundesverkehrsministerium geplante Neubaustrecke Hannover Bielefeld verfolgt haben – von der wohl auch Vlotho direkt betroffen wäre –, dann werden Sie bestätigen, dass ich ebenfalls der Auffassung bin, dass wir (wieder) mehr Bahnverkehr in der Fläche brauchen, wenn die Verkehrs- und Mobilitätswende auch wirklich gelingen soll. Anstatt durch Leuchtturmprojekte wie der Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke auf neuer Streckenführung quer durch die Landschaft Milliarden Euro zu binden, liegt der Schlüssel für eine wirksame CO2-Reduzierung und eine Verbesserung der Schieneninfrastruktur im Ausbau des Regionalverkehrsnetzes. Dazu gehört beispielsweise die Forderung nach einer S-Bahn für die Region OWL. Konzepte dafür liegen bereits auf dem Tisch.

Außerdem würde, statt des Neubaus, ein Lückenschluss der Bestandsstrecke für eine zeitnahe Entlastung der vorhandenen, zweigleisigen Trasse führen. Das hätte insbesondere auch für den Güterverkehr positive Folgen und würde auch andere Strecken, wie beispielsweise die Route Löhne-Hameln entlasten. Zudem würde eine Taktverdichtung im Rahmen des geplanten Deutschlandtaktes (jedoch ohne die bereits angesprochene Neubaustrecke) dazu führen, dass sich Wartezeiten insgesamt verkürzen ließen, selbst wenn es doch einmal zu einem Zugausfall kommen sollte. Eine Stunde Wartezeit ist in der Tat nicht akzeptabel und konterkariert alle Bemühungen, mehr Menschen für die tägliche Fahrt mit der Bahn zu begeistern.

Aus diesem Grund habe ich bisher für einen Lückenschluss der Strecke Bielefeld-Hannover geworben und werde auch weiterhin dafür kämpfen.

Herzliche Grüße

Stefan Schwartze

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