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Sebastian Hartmann
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Frage von Stefan T. •

Frage an Sebastian Hartmann von Stefan T.

wie stehen Sie zum thema ´fracking´?

wenn Sie die horrenden folgekosten der atomenergie mit den risiken ähnlich horrender folgekosten durch fracking vergleichen: wie lautet Ihre einschätzung?

halten Sie die heutige notwendigkeit preiswerter energieversorgung für ein so hohes gut,
dass es die belastung unserer nachkommen mit den finanziellen und umweltbelastenden folgen von fracking -einer ähnlich riskanten technik wie der atomenergie- rechtfertigt?

mit freundlichen grüssen

stefan thur

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Lieber Herr Thur,

das Fracking-Regelungspaket, das wir zur Zeit im Deutschen Bundestag debattieren, verschärft die Regeln für die Erdgasförderung erheblich. Der Gesetzentwurf enthält ein Fracking-Verbot in Wasserschutz- und Trinkwassergewinnungsgebieten, er macht deutlich höhere Auflagenfür jedes Fracking- oder Verpressvorhaben, inklusive Umweltverträglichkeitsprüfungen, die grundsätzlich vorgeschrieben werden. Das sogenannte unkonventionelle Fracking zu wirtschaftlichen Zwecken wird verboten. Wir setzen damit sehr enge Grenzen, wo es vorher gar keine gab! Mit den geplanten Regelungen kann man durchaus einverstanden sein, und übrigens gibt es auch durchaus Zweifel, ob in Deutschland überhaupt eine kommerzielle Erdgasförderung mittels Fracking irgendeine Zukunftsperspektive hätte. Unabhängig davon gilt nach wie vor: Unsere Priorität ist der Schutz des Trinkwassers und damit die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger, das hat auch unsere Bundesumweltministerin Barbara Hendricks immer wieder bekräftigt.

Ihren Vergleich mit der Kernenergie hält die Fracking-Debatte gleichwohl nicht aus. Weder die Risiken noch die Folgekosten befinden sich auf ähnlichem Niveau. Schon zwischen der Frage, wie man gegebenenfalls mit Lagerstättenwasser umgeht, und der ungleich schwierigeren Hinterlassenschaft aus radioaktiven Abfällen der Kernkraftwerke sehe ich jedenfalls einen erheblichen Unterschied.

Herzliche Grüße
Sebastian Hartmann

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