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Ruben Lehnert
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Frage von Leo B. •

Frage an Ruben Lehnert von Leo B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Lehnert,

als angehender Wissenschaftler interessiert es mich besonders, was die Linke zu tun gedenkt, um die enorm wachsende Prekarisierung in diesem Sektor einzudämmen und abzuschaffen. Gerade auch bezüglich der zahlreichen befristeten Arbeitsstellen und Teilzeitjobs.

Ähnlich gelagert ist meine zweite Frage: Was möchten Sie tun, um generell das grassierende Praktikumsunwesen - schlechte oder gar keine Bezahlung, Verpflichtung zu Praktika vor einem "richtigen" Arbeitsvertrag beim gleichen Arbeitgeber, keine Sicherheit bezüglich späterer Übernahme usw. - zu bekämpfen?

Und schließlich drittens aus lokalem Interesse: Wie stellen Sie sich die zukünftige Nutzung des Tempelhofer Feldes vor?

Beste Grüße,
Leo Bronstein

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Leo Bronstein,

ob der Wahl Ihres Pseudonyms scheint es mir, dass Sie ein Mensch mit Humor sind. Ich möchte Ihnen trotzdem zunächst für Ihre Fragen danken und mich bemühen, sie ernsthaft zu beantworten.

Gute Wissenschaft braucht gute Arbeitsbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Für Daueraufgaben müssen Dauerstellen geschaffen werden. Die Promotion sehen wir als Einstieg in die wissenschaftliche Berufslaufbahn. Sie sollte in der Regel auf einer tariflichen Stelle absolviert werden, die die Arbeit an der eigenen Qualifikation in der Arbeitszeit ermöglicht. Althergebrachte Hierarchien müssen überwunden und die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft muss gefördert werden. Konkret fordert DIE LINKE:
- Befristete Arbeitsverhältnisse sollen nur für wissenschaftliche Qualifikationsprojekte und für die gesamte Dauer des Vorhabens abgeschlossen werden. Für bessere Arbeitsbedingungen im wissenschaftlichen Mittelbau schlagen wir ein bundesfinanziertes Anschubprogramm für 100 000 unbefristete Stellen vor.
- Urheberrechtlich geschützte Werke sollen im Rahmen einer Ausnahmeregelung für Zwecke der Bildung, Forschung und Lehre nutzbar gemacht werden.
- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen ein unabdingbares Zweitveröffentlichungsrecht für ihre Werke bekommen, damit die Nutzungsrechte nicht exklusiv durch Verlagsunternehmen angeeignet werden können.

Was die Zukunft des Tempelhofer Felds angeht, unterstütze ich das Volksbegehren 100% Tempelhofer Feld, das sich gegen die Bebauungspläne des Senats richtet und den Park als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung erhalten möchte. Bitte beachten Sie diesbezüglich auch die Homepage der Bürgerinitiative: http://thf100.de/start.html .

In der Hoffnung, Ihre Fragen beantwortet zu haben, verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen,
Ruben Lehnert