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Philip Krämer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Selina S. •

Können Sie die Petition zur Prüfung der AFD vorm Verfassungsschutz einbringen?

Sehr geehrter Herr Krämer,
Mittlerweile haben über 240.000 Menschen für die Petition unterschrieben. Das Thema ist aktueller denn je. Wir müssen etwas tun, bevor die AFD weiter das Land einnimmt.
Link zur Petition:
https://innn.it/afdverbot

Herzliche Grüße
Selina S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau. S.

vielen Dank für Ihre Nachricht!

Die Wahlerfolge der AfD jüngst in Hessen und Bayern zeigen leider, dass die Partei mittlerweile in ganz Deutschland ein hohes Wähler*innen-Potential hat. Dem müssen sich alle demokratischen Parteien und die engagierte Zivilgesellschaft entschlossen und solidarisch entgegenstellen.

Es gibt gewichtige Argumente dafür, dass die AfD die Kriterien für ein Verbot erfüllt. Aber es gibt auch gewichtige Gründe, die momentan gegen ein Verbotsverfahren sprechen. Die Schwellen für ein Parteiverbotsverfahren sind aus guten Gründen sehr hoch, für ein aussichtsreiches Verfahren müssen sie zwingend erfüllt sein. Seien sie versichert, dass wir die Entwicklungen sehr genau beobachten. Für uns ist klar, dass die AfD als reale Gefahr für unsere Demokratie, als reale Gefahr für die Menschen, die Ziel ihrer Hetze und Ausgrenzungspolitik sind, und als reale Gefahr für das friedliche Zusammenleben in Europa politisch und gesellschaftlich sowie mit allen geeigneten rechtsstaatlichen Mitteln zu bekämpfen ist. Das setzt voraus, dass alle demokratischen Kräfte an einem Strang ziehen. Denn hierbei geht es nicht um eine Auseinandersetzung im politischen Tagesgeschäft. Hier geht um dem den demokratischen Grundkonsens. Für uns und für mich ist daher klar, dass es - auf allen politischen Ebenen – keine Zusammenarbeit mit der AfD geben darf. Das bedeutet, dass keine gemeinsamen Anträge gestellt werden und Anträgen der AfD nicht zugestimmt wird. Außerdem darf es keine „Normalisierung“ der AfD geben. Das bedeutet, dass keine demokratische Partei ihre Inhalte und ihrer Sprache übernehmen darf.

Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter und meine Position dazu wurde klar.

Vielen Dank und beste Grüße,
Philip Krämer

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