Frage an Monika Lazar von Eik S. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Lazar,
das die folgen der Umweltverschmutzung und die damit einhergehende Veränderung der klimatischen Bedingungen seit spätestens diesem Jahr auch in "der allgemeinen Bevölkerung" registriert worden, ist es begrüßenswert.
Da dieses Thema jetzt "en vouge" ist äußern sich alle möglichen Politiker und Meinungsführer zu diesem Thema und keiner kann "grün" genug sein. Über die inhaltliche Tiefe vieler Vorschläge kann man sicherlich diskutieren, jedoch die Partei deren Kernthema und Vereinigung von Ökologie, Gesellschaftlichen Werten und Industrie eigentlich sein müsste – ihre Partei – ist sehr still in der aktuellen öffentlichen Diskussion.
Wäre es nicht die Aufgabe Der Grünen einen klaren, nachhaltigen und ausgewogenen Weg für Deutschland aufzuzeigen, wie wir unsere Klimakiller weiter eindämmen und dabei vor allem für die breite Bevölkerung Modelle zu entwickeln die spürbare Erweiterungen für Hausbesitzer, Nutzer von alternativen Energien, Mülltrenner etc. Zu empfehlen.
Warum gibt es keine Ansätze für die stärkere Förderung dezentraler Energiegewinnung in Verbindung mit einem Weg die „Big Player“ (z.B. Über den BGW) einzubeziehen und gemeinsam neue Ansätze entwickeln.
Ich glaube ein ganzheitliches, schlüssiges Konzept zu diesem Thema stände ihrer Partei besser zu Gesicht, als einzelne Meinungen auch um in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen zu werden.
Oder gibt es schon ein solches Konzept?
Sehr geehrter Herr Eik Stiefel,
vielen Dank für Ihre Mail. Ich teile Ihre Einschätzung, dass die Umweltverschmutzung in Form des Klimawandels seit einigen Wochen eine breite gesellschaftliche Debatte ausgelöst hat. Das war längst überfällig. Die Probleme sind seit langem bekannt, aber bislang war es eher eine Fachdebatte, die in der Öffentlichkeit keine Beachtung gefunden hat. Erst jetzt, seitdem die Auswirkungen spürbar geworden sind, ist es, wie sie sagen, auch von der allgemeinen Bevölkerung registriert worden.
Nur weil wir schon länger auf die Bedrohung aufmerksam gemacht haben, fühlen wir uns nicht als Mahner. Wir sind fest überzeugt, dass sich der Klimawandel stoppen und begrenzen lässt. Wir haben auch durchaus konkrete Vorschläge dafür. Die Nachhaltigkeit ist ein grünes Grundprinzip, dass - angewandt auf den Energieverbrauch auch die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen begrenzen kann. Wir brauchen eine Fortsetzung der Energiewende sprich den Ausbau der Erneuerbaren und das Ende des atomaren und fossilen Zeitalters. Ein Umstieg ist möglich. Dazu müssen jedoch auch konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Das Erneuerbaren Energien Gesetz ist erfolgreich aber nicht ausreichend.
Wir brauchen darüber hinaus eine Effizienzrevolution sowie den Ausbau der Erneuerbaren im Wärmebereich. Für beides haben wir Vorschläge vorgelegt. Darüber hinaus müssen wir die Emissionen im Verkehrsbereich begrenzen. Effizientere Motoren und ein Tempolimit sind zwei Lösungsbeispiele. All diese Ansätze funktionieren nicht von selbst. Sie müssen von der Gesellschaft getragen werden sowie von den wirtschaftlichen Akteuren - auch den "Big Playern" zum Beispiele bei den Offshore Windparks.
Grundsätzlich reicht es nicht, dies nur in Deutschland voran zu treiben, der Klimawandel kennt keine Grenzen. Wir können und müssen Vorreiter sein, aber wir brauchen die internationale Gemeinschaft um den Ansatz zu verbreitern. Eigentlich hat Deutschland durch den EU-Vorsitz sowie den G8-Vorsitz eine gute Chance. Leider scheinen die Ansätze am großkoalitionären Kleinklein zu scheitern. Wir werden uns weiter aktiv an der Debatte beteiligen und die Regierung treiben wo wir können. Dabei wünschen wir uns weiter aufmerksame und kritische Bürger wie sie sowie die Aufmerksamkeit der Medien. Zum weiterlesen schicke ich Ihnen noch den Link auf unser Themenspecial "Klimaschutz" der grünen Bundestagsfraktion. www.gruene-bundestag.de/cms/energie_klima/rubrik/4/4377.htm
Mit freundlichen Grüßen
Monika Lazar