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Monika Grütters
CDU
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Frage von Sebastian F. •

Frage an Monika Grütters von Sebastian F. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Grütters,

Vorweg möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich ein 15 Jähriger Schüler aus Berlin-Mahlsdorf bin.
Ich kann zwar noch nicht wählen, aber vor allem für meine Eltern und für die Bezirkswahl (wo ich dann mitwählen kann) ist mir Ihre Antwort sehr wichtig.

Ich gehe zur Zeit auf die Merian-Oberschule in Köpenick, dort läuft alles Super. Leider konnte ich keine Schule (wie z.B. die Elsengrund) in meiner unmittelbaren umgebung nehmen, da die SPD hier im Thema Bildung versagt hat.
Würden sie sofort die Schulschließungen in Berlin stoppen ? Könnte man das Bezahlen von Schulbüchern wieder vollkommen abschaffen ? Ist es machtbar jüngere Lehrer einzusetzen (meiner Meinung können diese besser mit den Schülern umgehen als ältere) ?
Wie würden Sie das Schulsystem Gliedern (Beispiel Bayern, mit den besten Bilungsergebnissen)?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen

Hochachtungsvoll
Sebastian Fitzner

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Fitzner,

vielen Dank für Ihre Frage vom 24. August diesen Jahres. Zunächst einmal finde ich es vorbildlich, dass Sie sich bereits jetzt politisch interessieren. Auch wenn Sie noch nicht wahlberechtigt sind, nehmen wir Ihre Ideen, Wünsche und Anregungen natürlich genauso ernst wie die von wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern.

Deshalb beantworte ich Ihre Fragen auch mindestens genauso gern, wie die der wahlberechtigten Nutzer auf abgeordnetenwatch:

Zunächst einmal halte ich es für absolut notwendig, deutlich mehr Gymnasiumsplätze in Berlin zur Verfügung zu stellen, als dies aktuell der Fall ist. Eigentlich sind sich alle Parteien einig, dass in Zukunft mindestens 40 Prozent eines Jahrganges studieren sollen. Wer das als Ziel aber festgelegt hat, der muss auch dafür sorgen, dass diese 40 Prozent ihr Abitur unter vernünftigen Bedingungen machen können. Der rot-rote Senat in Berlin will stattdessen eine Lotterie um die begehrten Plätze an den Gymnasien einführen. Das löst aber kein einziges Problem, sondern schafft nur neue Ungerechtigkeiten.

Des weiteren halte ich die so genannten „Starterkits“ für sinnvoll. Kinder, deren Eltern in einer finanziell schwierigen Situation sind, könnten so notwendige Lernmittel für bis zu 100 Euro erwerben, ohne dadurch belastet zu werden. In der abgelaufenen Legislaturperiode habe ich mich bereits dafür eingesetzt , das dieses Angebot, dass auf die ersten zehn Jahrgangsstufen begrenzt ist, auf alle Schülerinnen und Schüler ausgeweitet wird.

Zur Frage der Zusammensetzung der Lehrkräfte an den Schulen bin ich nicht der Meinung, dass „jung“ automatisch immer besser ist. Viele ältere Lehrkräfte haben gerade durch ihre langjährige Erfahrung die Fähigkeit, mit den ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schülern besonderes gut umzugehen. Allerdings hat Berlin aufgrund einer falsch verstandenen Sparpolitik in den letzten Jahren kaum junge und qualifizierte Lehrer eingestellt, obwohl gerade an den Berliner Universitäten jedes Jahr sehr viele Nachwuchslehrer ausgebildet werden. In Berlin könnten und sollten daher mehr junge Lehrer eingesetzt werden.

Bezüglich der Gliederung des Berliner Schulsystems glaube ich, dass die Inhalte der Schulbildung grundsätzlich wichtiger sind als die Strukturen, in denen sie vermittelt werden. Jedes Kind muss „seine beste Bildung“ bekommen. Es müssen sehr durchlässige Strukturen entwickelt werden, die den Kindern die bestmögliche Realisierung ihrer individuellen Fähigkeiten erlauben. Grundsätzlich bedeutet das für Berlin zunächst einmal die Stärkung und den Ausbau der Gymnasien. Im übrigen Schulbereich muss größtmögliche Durchlässigkeit dafür sorgen, dass der Maßstab der besten individuellen Förderung für jeden einzelnen Schüler zum tragen kommt.

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