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Markus Koob
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Frage von Kristian S. •

Frage an Markus Koob von Kristian S. bezüglich Wirtschaft

Hallo Herr Koob,

meine Frage bezieht sich nur nebensächlich auf die Wirtschaft:

Da ich bei der nächsten BTW auch endlich wählen darf, wollte ich fragen: Wie stehen Sie zum nachfrageorientierten Wirtschaftskonzept, das durch Milton Friedman begründet wurde?

Und in Anbetracht einer möglichen Regierungskoalition 2017: Wäre die FDP Ihr Wunschkoalitionspartner?

Ihre Antworten könnten mir bei der nächsten Wahl helfen.

Grüße aus Köppern,

Kristian Simic

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Simic,

ich möchte mich für Ihre Nachricht vom 14. März 2015 bezüglich Ihrer Frage zum nachfrageorientierten Wirtschaftskonzept und meiner Haltung zur FDP bedanken.

Derzeit steht keine Koalitionsfrage im Raum. Das Ziel der CDU/CSU ist es, ein bestmögliches Ergebnis bei der nächsten Bundestagswahl zu erreichen. Eine Koalition einzugehen ist daher nur eine zweitbeste Option und daher nicht mein primärer Wunsch. Sollte sich nach der Bundestagswahl 2017 die Frage nach einem Koalitionspartner stellen, würde ich aus programmatischen Gründen eine Koalition mit der FDP befürworten. Allerdings gibt es auch einige Schnittmengen mit den Grünen, die es Wert sein können, in Sondierungsgesprächen debattiert zu werden. Das würde ich derzeit aber gerne auf den Herbst 2017 vertagen.

Ihre erste Frage, die Sie an mich gerichtet haben, ist meines Erachtens nicht korrekt formuliert, da John Maynard Keynes das nachfrageorientierte Wirtschaftskonzept entwickelt hat und Milton Friedman genau das Gegenteil, nämlich eine Minimierung aller Eingriffe des Staates in den freien Markt, forderte. Die größten Wirtschaftstheorien in dieser Antwort kurz abzuhandeln wird daher sowohl Friedman als auch Keynes in keiner Weise gerecht. Ich versuche dennoch kurz und bündig meine Meinung darzustellen.

Ich bin weder Anhänger der einen starren Theorie noch der anderen. Ich glaube, dass beide Theorien ohne Frage eine Existenzberechtigung haben und in bestimmten Phasen eher die Keynes‘sche Strömung und in einer etwas anders gelagerten Situation eher die Auffassung Friedmans vertreten werden kann. Es ist meiner Auffassung nach stark situationsabhängig. Theorien sollen den Menschen Möglichkeiten zum eigenen Handeln aufzeigen und nicht das eigene Handeln durch die Reduzierung auf eine Theorie beschränken. Beide Wissenschaftler sind nicht ohne Grund die einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Es haben beide Theorien und Anhänger dieser Theorien nach wie vor einen berechtigten Platz in der politischen Wirtschaftswelt beziehungsweise der Wirtschaftspolitik.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Antwort weiterhelfen konnte.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Koob, MdB

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