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Mareike Engels
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Frage von Jan P. •

Frage an Mareike Engels von Jan P. bezüglich Verkehr

Liebe Frau Engels,

Fahrradfahren in Hamburg ist lebensgefährlich. Erst gestern wäre ich beinahe von einem Autofahrer überfahren worden, der mich im toten Winkel übersehen hatte. Es gibt aber für mich, auch bei schlechten Witterungsbedingungen, keine Alternative zum Fahrrad.

Was tun Sie, um die Bedingungen für Radfahrer in Hamburg zu verbessern, und wie wollen Sie das durchsetzen?

Grüße,
Jan Paersch

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Jan Pearsch,

ich verstehe Ihre Besorgnis sehr. Auch ich finde die Situation für Fahrradfahrer_innen in Hamburg grausig. Wir Grünen wollen dies ändern und Hamburg zu einer Fahrradfahrer_innenfreundlichen Stadt machen.

Dazu gehören:

- Freigabe der Straße für Fahrradfahrer_innen Radfahrer_innen gehören auf die Straße! Es ist erwiesen, dass wesentlich weniger Unfälle passieren, wenn Fahrradfahrer_innen auch auf der Straße und nicht auf Bordsteinradwegen fahren. Dann werden diese viel besser von Autofahrer_innen gesehen und der Fußweg bleibt den Füßgänger_innen vorbehalten. Bei stark befahrenen Straßen, können Radstreifen ein Lösung sein.
- Ausbau der Stadtradstationen über das ganze Stadtgebiet
- Ausbau der Velorouten
- Mitnahme von Fahrrädern im ÖPNV jeder Zeit
- mehr Möglichkeiten zum sicheren Abstellen von Fahrrädern, auch in Wohngebieten

Auf jeden Fall muss es ein Ende nehmen, dass Autoverkehr privilegiert wird. Autos müssen Rücksicht auf den restlichen Verkehr nehmen und diesem untergeordnet werden.

Hier noch der Abschnitt auf dem Wahlprogramm bzgl. Fahrradverkehr in Hamburg:

"Per Pedale ans Ziel
Fahrradfahren ist eine der umweltfreundlichsten und stadtverträglichsten Verkehrsarten überhaupt: Fahrradfahren schont das Klima, erzeugt keine gesundheitsgefährdenden Abgase oder Feinstäube, und ist leise. Je mehr Menschen in Hamburg das Fahrrad nutzen, umso mehr wird die Umwelt entlastet und die Gesundheit aller gefördert. Deshalb dient eine Förderung des Fahrradverkehrs nicht nur denen, die Fahrrad fahren, sondern liegt im Interesse der ganzen Stadt. Zudem ist die Förderung des Fahrradverkehrs im Vergleich zu den Kosten anderer Verkehrsarten wesentlich günstiger und nachhaltiger. Daher haben wir die Mittel für den Radverkehr vervierfacht. Wir wollen vorrangig mehr Radfahrstreifen einrichten, die Velorouten zügig fertig stellen und in weiteren Stadtteilen und Bezirken StadtRad-Stationen einrichten. Wir setzen uns dafür ein, dass eine Größenordnung von 20 km Fahrradstrecken pro Jahr adäquat hergestellt werden. Wir wollen die Pflege und Reinigung von Radwegen sicherstellen und in weiteren Stadtteilen und Bezirken bis zu 50 neue StadtRad-Stationen einrichten. Grundsätzlich muss Radfahren auf der Fahrbahn auch in Hamburg endlich zum Normalfall werden - auf vielen Straßen könnte die Radwegebenutzungspflicht ersatzlos entfallen. Hier wollen wir spürbare Fortschritte erreichen, denn das Fahren auf der Fahrbahn ist die sicherere und komfortablere Alternative zu Radwegen. Zudem können so Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmerinnen und - teilnehmern gemindert werden. In Anwohnerstraßen können beruhigte Zonen eingerichtet werden, wo Parkbuchten auf einem Abschnitt von 50 bis 200 m zugunsten von Aufenthaltsräumen mit Parkbänken, Anpflanzungen etc. zurückgebaut werden. In einer Stadt wie Hamburg mit viel Grün und vielen lokalen Zentren bietet sich das Zufußgehen an. Dennoch können hier vielerorts die Bedingungen noch deutlich verbessert werden. Bettelampeln sind nicht fußgängerfreundlich, viele Straßen haben immer noch zu schmale und oft zugestellte Bürgersteige, auf denen mancherorts auch noch die Radwege verlaufen. Wir streben, wo möglich, eine intelligente Umverteilung des Straßenraums an."

Viele Grüße, Mareike Engels

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