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Manuel Hagel
CDU
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Frage von Ruth K. •

Erschwernis der Teilhabe am Bankgeschäft für Menschen mit Behinderungen, Senioren, sozial Schwache/Arme Menschen durch Schließung von Filialen und Verlagerung auf Digitale Services bei Banken

Sehr geehrter Herr Hagel,
ich wohne im Raum Ehingen und hier werden im Augenblick immer mehr Filialen von Banken (z.B. Postbank-Service-Stelle in Ehingen im Juni, Raiba-Bank-Service-Stelle in Kirchen zum 1. Juli) abgebaut.
In Kirchen gab es eine Demonstration dagegen von Seiten der EInwohner. Auch ich muss nun über 30 Km zur nächsten Filiale fahren, wenn ich z.B. einen Berater brauche.
Wie stehen Sie zu dieser Problematik, wie sieht die CDU das, und wie sollen Menschen, die kein Online-Banking machen können (Senioren, Behinderte Menschen, sozial schwache/arme Menschen) in Zukunft ihre Bankgeschäft erledigen?
Für eine Antwort und Ihre SIchtweise wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Ruth K.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau K.,

 

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

 

Ihren Unmut über die Schließung von Bankfilialen bzw. Servicestellen kann ich persönlich absolut nachvollziehen. Gerade für weniger mobile und/oder ältere Menschen ist es von zentraler Bedeutung, Bankgeschäfte möglichst ortsnah erledigen zu können. Sie trifft solche Schließungen in besonderem Maß, zumal dadurch auch der menschliche Kontakt, der häufig mit dem Bankbesuch verbunden ist, verloren geht. Gerade die Sparkassen als öffentlich-rechtliche Institute, deren Träger die Landkreise Städte und Gemeinden sind, haben als kommunale Unternehmen hier einen Versorgungsauftrag.

 

Zugleich müssen wir grundsätzlich feststellen, dass die Zahl der Bargeldabhebungen in Deutschland seit Jahren rückläufig ist, während die der Kartenzahlungen steigt. Damit ist auch auf den Servicestellen und an den Geldautomaten eine rückläufige Frequenz zu verzeichnen. So laufen aktuell bereits mehr als 75 Prozent der Serviceleistungen über das Onlinebanking. Hinzu kommt, dass sich ein Geldautomat erst ab etwa 25.000 Abhebungen pro Jahr für eine Bank lohnt, während beispielsweise bei der VR-Bank Alb-Blau-Donau in Kirchen nur etwas mehr als 8.000 Abhebungen jährlich zu verzeichnen sind. Besonders gestiegene Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der zunehmenden Zahl an Automatensprengungen treiben hier die Kosten in die Höhe.

 

Die VR-Bank Alb-Blau-Donau hat im Zuge der Diskussion über die Schließung der Servicestelle und des Geldautomaten in Kirchen angekündigt, dass es beispielsweise einen Geldboten-Service für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geben wird. Ebenso ist die Bank im Gespräch mit dem örtlichen Bäcker, dort Auszahlungen für Bankkunden zu ermöglichen. Hier wird nach meinem Empfinden intensiv an einer Lösung gearbeitet. Das ist im Zuge der bereits beschriebenen aktuellen Entwicklungen im Bankenbereich meiner Meinung nach im Übrigen das A und O: in betroffenen Kommunen bzw. Stadtteilen gemeinsam mit allen Beteiligten individuelle, kreative Lösungsansätze zu finden.

 

Freundliche Grüße

Manuel Hagel MdL

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