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Konstantin von Notz
Bündnis 90/Die Grünen
93 %
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Frage von Frank B. •

Es gab hier gerade eine Reitsportveranstaltung mit 1400 Pferden. Die Umweltbilanz für ein Reitpferd ist äußerst negativ. Im Gegensatz zu Nutztieren ist Reitsport aber ein Freizeitvergnügen. Warum werden die Umweltkosten nicht verursachergerecht belastet?

Warum werden die Umweltkosten nicht verursachergerecht belastet und pauschal ist der böse Autofahrer wieder dran und wird wohl bald 70 Cent/Liter mehr bezahlen müssen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr B.,

vielen Dank für die Frage und das Interesse an meiner Arbeit. Über beides habe ich mich gefreut.

Wie Sie vielleicht wissen, befasse ich mich in meiner politischen Arbeit vor allem mit innen- und digitalpolitischen Themen. Ihre Frage, die den Reitsport betrifft, beantworte ich nach Rücksprache mit den Expertinnen und Experten meiner Fraktion aber selbstverständlich sehr gerne wie folgt:

Für uns Grüne im Bundestag ist klar: Sport gehört zu unserer Lebenswelt. Die Sportentwicklung liegt in unserer demokratischen Gesellschaft in erster Linie jedoch bei Sportvereinen und Verbänden. Staatliche Sportpolitik trägt Verantwortung und setzt Rahmenbedingungen.

Wir Grüne im Bundestag setzen uns für mehr Sport und Bewegung ein – ob im Verein oder selbstorganisiert. Wir setzen auf die soziale Dimension des Sports wie Integration, Toleranz, Prävention und das gemeinsame Miteinander von Generationen. Unsere Sportpolitik schließt alle Sporttreibenden ein, Jung und Alt, Menschen mit und Menschen ohne Einschränkungen.

Dem privaten Reitsport kommt auch aus sportwirtschaftlicher Perspektive eine nicht unerhebliche Bedeutung zu (vgl. BMWi, Sportwirtschaft – Fakten & Zahlen, Ausgabe 2018).

Vielfalt ist uns wichtig: Breitensport und Spitzensport ergänzen sich und sind eng miteinander verwoben. Deswegen muss der Sport auf allen Ebenen nachhaltig gefördert werden. Sport ist auf gesunde Lebensbedingungen und intakte Umwelt angewiesen. Die grüne Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, die relevanten Akteure zu unterstützen und zu fördern, damit diese einen bedeutsamen Beitrag zur Klimaneutralität leisten können.

Längst nicht nur bezogen auf den Reitsport wollen wir Initiativen wie das Programm „Klimaschutz im Sport“ weiter unterstützen. Der energetische Sportstättenumbau soll mit einem Milliardenprogramm finanziell gefördert und die Eigenbeteiligung für vereinseigene Sportstätten abgesenkt werden. Den Beirat Sport und Umwelt wollen wir aufwerten und mit mehr Beratungsmöglichkeiten ausstatten. Auch wissenschaftliche Forschung muss zukünftig stärker auf Fragen des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes ausgerichtet werden.

Der Wissenstransfer soll weiterentwickelt werden, damit Fachwissen und Kenntnis über Fördermöglichkeiten vor Ort auch tatsächlich ankommen. Das kann bezogen auf Ihre Frage einen wichtigen Beitrag leisten, um die Potenziale zur Reduzierung der Umweltbelastung auch im Reitsport zu schöpfen. Wie Sie offenbar auch, erwarten wir generell eine verbindliche Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen auf Klimaneutralität und Umweltschutz.

Beste Grüße nach Trittau!
Konstantin v. Notz

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