Warum erwecken Sie den Eindruck, dass der Staat GKVs mitfinanziert obwohl er den GKVs für versicherungsfremde Leistungen keinen ausreichenden Ausgleich schafft was zu Kosten von 9,5 Mrd./Jahr führt?
Sehr geehrter Klaus Holetschek,
in der Frankfurter Rundschau werden Sie mit den folgenden Worten zitiert:
„Es kann nicht sein, dass wir über Milliardendefizite reden, aber gleichzeitig fast 100 gesetzliche Krankenkassen mitfinanzieren“.
Vom "mitfinanzieren" kann aus meiner Sicht nicht die Rede sein. Sie sollten realisieren, dass die GKVs viele Versicherungsfremde Leistungen fininanzieren. Das sind z.B. die Behandlungskosten für Bürgergeldempfänger. Dafür erhalten die GKVs vom Staat einen viel zu niedrigen Beitrag von 108,48/mtl. gezahlt. Das ergibt ein Defizit von jährlich ca. 9,5 Mrd. € das die GKV-Mitglieder aufzubringen haben.
Sollte der Staat nicht erst einmal für die Bürgergeldempfänger einen fairen Beitrag an die GKV zahlen, bevor über Effizenssteigerungen durch das Zusammenlegen von GKVs gesprochen wird? Damit hätten die GKVs sogar Spielraum für Beitragssenkungen. (9,5 Mrd. nicht gezahlte Behandlungskosten – 6.2 Mrd. Defizit der GKVs in 2024).