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Klaus Holetschek
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Frage von Christian M. •

Wie wird die CSU/CDU bei einer Positiven Evaluierung vom CanG reagieren?

Sehr geehrter Herr Holetschek

vorab möchte ich betonen, dass ich Sie für einen klasse Politiker halte und Ihre Positionen in fast allen Themen unterstütze – mit einer Ausnahme: Cannabis. Ich würde sehr gerne die CDU wählen, aber ich möchte nicht kriminalisiert werden, nur weil ich ab und zu einen Joint rauche. Wie Sie wissen, sieht das Konsumcannabisgesetz eine Evaluation vor, deren erste Ergebnisse im Herbst vorliegen sollen. Nach allem, was bisher an Tendenzen berichtet wurde, deuten die Daten darauf hin, dass sich viele Befürchtungen nicht bestätigen, sondern eher positive Entwicklungen sichtbar werden – sei es beim Jugendschutz, bei der Entlastung von Polizei und Justiz oder bei der Eindämmung des Schwarzmarktes. Meine Frage lautet: Sollte die Evaluation diese positiven Trends bestätigen, wie wird die CDU/CSU reagieren? Würden Sie Ergebnisse anerkennen und Ihre Haltung zum CanG überdenken? Hoffentlich ist die CDU 2029 wählbar.

Danke für Ihre Arbeit, mfg

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr M.

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 18. September 2025. Gerne darf ich zunächst auf den Koalitionsvertrag hinweisen, in dem wir uns auf eine ergebnisoffene Evaluierung des Gesetzes zur Legalisierung von Cannabis verständigt haben.

Dem unbenommen habe ich eine klare Haltung: Die Cannabis-Legalisierung ist und bleibt falsch. Zahlreiche Medizinerinnen und Mediziner haben schon vor der Einführung des Gesetzes eindringlich vor den gesundheitlichen Folgen gewarnt. Die bisherigen Erfahrungen bestätigen diese Bedenken: Die groß angekündigten Ziele – insbesondere Jugendschutz und Schwarzmarktbekämpfung – wurden verfehlt. Im Gegenteil: Der Schwarzmarkt blüht, und Jugendliche greifen zunehmend auch zu härteren Drogen. Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet.

Fakt ist: Keine Verfügbarkeit von Drogen ist nachweislich das effektivste Mittel gegen Drogensucht. Das Cannabisgesetz bewirkt das Gegenteil. Parallel dazu gibt es keine wirksame Präventionsstrategie. Behandlungsplätze für Jugendliche mit Suchterkrankungen fehlen.

Ich bin überzeugt, dass die Evaluierung in diesem Jahr klar zeigen wird, dass dieser Kurs ein Irrweg ist – und dass das Gesetz wieder abgeschafft werden muss. Diesen Irrweg gegangen zu sein, bleibt ein großer Fehler der Ampel.

Mit freundlichen Grüßen
 

Klaus Holetschek 

Mitglied des bayerischen Landtages 

Staatsminister a.D.

CSU-Fraktionsvorsitzender 

im Bayerischen Landtag 

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