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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Fritz S. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Fritz S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

in Bonn haben wir, die Trinitatisgemeinde, mit Bonner Kirchengemeinden und der Unterstützung vom Verkehrsexperten Prof. Heiner Monheim, den Arbeitskreis "Bürgerticket Bonn" gegründet. Wir wollen über ein Gruppenticket, vergleichbar dem Studententicket, Jobticket, von Bonn aus den ÖPNV stärken. Unsere Arbeit der Ökumene, der Zusammenarbeit der Kirchengemeinden mit der Verkehrswissenschaft , hat in dieser Woche mit der Arbeitskreisgründung erfolgreich begonnen.

Was uns, da sind wir nicht alleine, sehr erstaunt, ist die politische Haltung der -Grünen-aus dem Landtag in Düsseldorf, dass man sich hier gegen diesen Arbeitskreis ausspricht und klar machen will, dass das nicht umsetzbar ist, obwohl, wie oben beschrieben Modelle seit 1992 bereits vorhanden sind. zT. solidarisches Semesterticket, zT. Gruppentickes, wie das Jobticket .

Wir wissen, dass auch Ihre Partei sich für Zukunftsmodelle ausspricht und für uns mit Anstoß war, sich als Christen für die Zukunft neuer Mobilität zu öffnen und den ÖPNV als Zukunftslösung mit zu unterstützen. Nicht als -Nulltarif- ! Wenn viele Menschen mitmachen kann es eine Flatrate für den Fahrschein geben und dadurch der ÖPNV auch finanziell besser handeln kann. Im Idealfall 20€/ Monatskarte. Mobilität für alle. Auf unserer Internetseite erklären wir wie es gehen kann und warum es nur Gewinner gibt. Die CO2 -Reduzierung gibt es -kostenlos- dazu. Das wissen Sie selbst.

Unsere Frage, wo finden wir Unterstützung aus Ihren Reihen?

Wir brauchen für den ÖPNV Wind von hinten, nicht von vorn.

Weiter Infos über uns erhalten Sie unter www.buergerticketbonn.de

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und freuen uns über Ihre Antwort.

Mit freundlichem Grüßen
AK Bürgerticket Bonn
Fritz Schwirz

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schwirz,

herzlichen Dank für ihre Frage an Frau Göring-Eckardt.

Selbstverständlich unterstützen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Ausbau sowie die stärkere Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs.

Ein von Ihnen angestrebtes BürgerInnen-Ticket würde unter Umständen zwar zu einer höheren Nutzung des ÖPNVs führen, aber - soweit wir dies beurteilen können - zumindest die aus Gerechtigkeitsperspektive problematische Tatsache mit sich bringen, dass die Kosten pro Ticket trotz unterschiedlich gutem ÖPNV-Angebot in Stadt und im ländlichen Raum für alle NutzerInnen gleich hoch wären. Ein Vergleich mit Semester- oder Jobtickets ist bei Ticketmodellen wie dem von Ihnen vorgesehenen aus unserer Sicht nur sehr eingeschränkt möglich, da die Finanzierungsmodelle für Semestertickets andere sind und Jobtickets bestimmten, eine feste, kalkulierbare Einnahme vorsehenden Bedingungen unterliegen. Sind diese fest kalkulierbaren Einnahmen nicht vorhanden können die Kosten für ein solches BürgerInnen-Ticket schnell deutlich höher liegen oder zu stärkeren Belastungen für die finanziell häufig schon jetzt am Rande ihrer Handlungsfähigkeit befindlichen Kommunen führen.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu lokalen Initiativen und Belangen und deren Rahmenbedingungen für die Umsetzbarkeit seitens der Bundesebene immer nur äußerst eingeschränkt Stellung nehmen können und Sie - wie bereits geschehen - bitten, das Gespräch mit den örtlichen VertreterInnen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu suchen.

Mit freundlichem Gruß

Büro Katrin Göring-Eckardt

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